Krebserzeugende Umwelt
Ursache einer Krebserkrankung können neben individuellen Risikofaktoren auch Umwelteinflüsse sein, die zu einer Schädigung des Erbguts führen.
Das Wasser, das wir trinken, die Luft, die wir atmen, die Lebensmittel, die wir essen, Stoffe und Substanzen, mit denen wir in unserem beruflichen oder privaten Umfeld in Berührung kommen – wir sind all diesen Elementen ausgesetzt, und manchmal lässt sich der Kontakt nur schwer vermeiden.
Sind Sie bei der Arbeit mit Umweltrisiken konfrontiert?
Mithilfe von Studien konnte man Faktoren im beruflichen Umfeld identifizieren, die vermutlich zu einer Steigerung des Krebsrisikos beitragen. Die wichtigsten Krebsarten, für die ein Zusammenhang mit Einflüssen durch die Umwelt nachgewiesen werden konnte, sind:
- Lungenkrebs (Asbest und andere giftige Produkte)
- Mesotheliom (dessen wichtigste Ursache Asbest ist)
- Nasenhöhlenkarzinom (Holzstaub, Nickel, Chrom)
- Blasenkrebs (aromatische Amine und Kohlenteer)
- Leukämie (Benzol, ionisierende Strahlung)
Für eine differenziertere Darstellung kann man die verschiedenen krebserzeugenden Stoffe nach ihrem Risikograd hinsichtlich einer Krebserkrankung unterteilen.
Bekanntermaßen krebserzeugende Stoffe
- Asbest (Lungenkrebs, Pleuramesotheliom, Kehlkopf- und Eierstockkrebs)
- Holzstaub (Nasenhöhlenkarzinom)
- Ionisierende Strahlung (bösartige Bluterkrankungen, Lungen- und Brustkrebs, Schilddrüsenkrebs)
- Radon (Bronchial- und Lungenkrebs)
- Siliziumdioxid (Lungenkrebs), Metalle – Kadmium, Chrom(VI), Nickel, Kobalt (Lungenkrebs)
- Benzol (bösartige Bluterkrankungen)
- Dämpfe starker Mineralsäuren (Nasenhöhlenkarzinom)
- Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe – PAK (Lungen-, Haut- und Blasenkrebs, vermuteter Zusammenhang mit Brustkrebs)
Stoffe, die krebserregend sind, aber zu denen nicht ausreichend Daten vorliegen (Exposition gilt als Risikofaktor, aber die zugrundliegenden toxikologischen Mechanismen sind nicht bekannt):
- Arsen (Lungenkrebs)
- Beryllium (Lungenkrebs)
- Ethylenoxid (bösartige Bluterkrankungen)
Das Krebsrisiko bei Exposition gegenüber den folgenden Stoffen wird aktuell diskutiert:
- Pestizide (Prostatakrebs, bösartige Bluterkrankungen, Hirntumoren)
- Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) hat die professionelle Anwendung von arsenfreien Insektiziden den Aktivitäten der Gruppe 2A als wahrscheinlich krebserzeugend für den Menschen eingestuft.
- Hochfrequente elektromagnetische Felder (Hirntumoren)
- ELF-Felder [extrem niedrigfrequente elektrische und magnetische Felder] (Hirntumoren)
- Einige künstliche mineralische Fasern (feuerfeste Keramikfasern (Bronchialkrebs) werden von der IARC der Kategorie 2B (möglicherweise krebserregend für den Menschen) zugeordnet.
Einfache Verhaltensregeln zur Einschränkung der Expositionsrisiken
- Informieren Sie sich, ob es toxische Stoffe in Ihrer Umgebung gibt.
- Achten Sie darauf, Ihre Wohnräume täglich zu lüften.
- Verzichten Sie auf Raumsprays und verwenden Sie umweltfreundliche Haushaltsprodukte.
- Lassen Sie Ihr Lüftungssystem/Ihre Klimaanlage regelmäßig warten.
- Machen Sie Ihr Heim zu einem Nichtraucherhaushalt.
- Beachten Sie die an Ihrem Arbeitsplatz geltenden Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften, um sich vor krebserzeugenden Substanzen zu schützen.
- Achten Sie auf die Zutaten und Inhaltsstoffe aller Produkte – Lebensmittel, Haushaltsmittel und Produkte für den Garten –, die Sie verwenden.