Sonne und UV-Strahlung
Warum schaden sie der Gesundheit?
UV-Strahlung kann viele negative Auswirkungen auf die Haut haben, kurzfristig in Form von Sonnenbrand, langfristig als Krebserkrankung. Darum ist es entscheidend, dass Sie sich Verhaltensweisen zum Schutz Ihrer Haut angewöhnen.
Die Sonnenstrahlung ist extrem wichtig für die Erde (zum Beispiel für die Photosynthese) und den Menschen und besteht aus sichtbaren und unsichtbaren Strahlen.
Zu den unsichtbaren Strahlen gehören die Infrarotstrahlung (die man in Form von Wärme spürt) und die Ultraviolett (UV)-Strahlung, die man nach ihrer Wellenlänge unterteilt:
- Die kurzwelligen UV-C-Strahlen werden durch die Ozonschicht und die obersten Schichten der Atmosphäre zurückgehalten und kommen nicht auf der Erde an;
- UV-B-Strahlen sind von mittlerer Wellenlänge und spielen bei der Vitamin-D-Synthese durch die Haut eine zentrale Rolle, sind aber im Wesentlichen auch die Ursache von Sonnenbränden. Sie sind beinahe 1000-mal stärker als UV-A-Strahlen.
- Die langwelligen UV-A-Strahlen erreichen die Erde.
Der UV-Index
Der UV-Index gibt Auskunft über die Intensität der UV-Strahlung, die die Erde – und damit Ihre Haut – erreicht!
Wo findet man den tagesaktuellen UV-Index?
Zum Beispiel auf Wetter-Kanälen (TV, Internet) oder in Wetter-Apps. Die meisten geben den UV-Index für den aktuellen und den folgenden Tag an. Je höher der Wert ist, desto wichtiger ist es, sich zu schützen.
Vorsicht! Je nachdem, in was für einer Umgebung Sie sich aufhalten, kann das Risiko sich verschärfen.
Im Gebirge zum Beispiel wird die Atmosphäre mit zunehmender Höhe immer dünner, und die Sonnenstrahlen werden immer weniger gefiltert. Darum nimmt der UV-Index mit zunehmender Höhe zu. Außerdem reflektieren Schnee und Wasser in den Bergen, am Meer, an einem See oder an jedem anderen Ort die Sonnenstrahlen, sodass damit auch Ihr durch UV-Strahlung bedingtes Risiko steigt.
Sonne und Vitamin D
Unter Sonneneinstrahlung produziert die Haut Vitamin D, das von essenzieller Bedeutung für die Gesundheit Ihrer Knochen und Zähne ist. Auch in anderen Bereichen wirkt es sich positiv auf Ihre Gesundheit aus, denn es verbessert die Herz-Kreislaufgesundheit, reduziert den Blutdruck und verringert das Risiko für mehrere Krebsarten.
Wenn die Haut der Sonne ausgesetzt ist, beginnt sie sehr schnell mit der Produktion von Vitamin D. Darum benötigen Sie auch keine ausgedehnten Sonnenbäder, um Ihren Vitamin-D-Spiegel in die Höhe zu treiben. Im Frühjahr und im Sonne reichen täglich 10 bis 15 Minuten Kontakt mit der Sonne, um die für Ihren Organismus notwendige Vitamin-D-Menge zu produzieren.
Im Winter oder in höheren Breitengraden, wo der UV-Index niedriger ist, können Sie für die Vitamin-D-Produktion mehr Zeit im Freien verbringen. Außerdem kann der Verzehr von Vitamin-D-reichen Lebensmitteln wie Lebertran, fettem Fisch und Eigelb dazu beitragen, einem Mangel vorzubeugen.
Von Sonnenbankbesuchen zur Steigerung des Vitamin-D-Spiegels sollten Sie auf jeden Fall absehen. Decken Sie Ihren Vitamin-D-Bedarf stattdessen lieber mit Vitamin-D-Ampullen.
Sollten Sie weitere Informationen zu dem Thema wünschen, wenden Sie sich am besten an eine*n Allgemeinmediziner*in.
Bei welchen Krebserkrankungen besteht ein Zusammenhang mit der UV-Belastung?
Über 80% aller Hautkrebserkrankungen sind auf die übermäßige Exposition gegenüber der UV-Strahlung der Sonne bedingt (Internationale Agentur für Krebsforschung, 2018).
Die natürliche UV-Strahlung der Sonne und die künstliche UV-Strahlung im Solarium verursachen Hautschädigungen, aus denen sich langfristig ein Hautkrebs entwickeln kann. Hautkrebs ist die häufigste Krebsart weltweit, insbesondere bei Menschen mit hellem Hauttyp, und man muss feststellen, dass die Inzidenz in den letzten Jahrzehnten massiv gestiegen ist.
Diese Zunahme an Hautkrebserkrankungen lässt sich durch veränderte Bekleidungsgewohnheiten (weniger bedeckter Körper) und Lebensstile (Wunsch nach gebräunter Haut, Besuch von Solarien) erklären.
UV-Strahlung kann die Haut beträchtlich schädigen, gebräunte Haut und Sonnenbrände sind die ersten Anzeichen.
Es gibt unterschiedliche Arten von Hautkrebs:
- Melanom: Dieser Hautkrebs tritt am seltensten auf, aber es handelt sich um die aggressivste Erkrankung, die bei einer späten Diagnose eine schlechte Prognose hat.
- Basaliom, auch Basalzellenkrebs: Kein Krebs tritt bei Menschen mit hellem Hauttyp häufiger auf als das Basaliom. Er tritt bevorzugt in Körperbereichen auf, die der Sonne ausgesetzt sind, etwa im Gesicht und auf den Armen. Dieser Krebs greift nur selten auf andere Organe über.
- Plattenepithelkarzinom (PEK): Dieser Krebs tritt seltener auf als das Basaliom. Doch wenn er streut (metastasiert), kann er tödlich sein.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Häufig gestellte Fagen (FAQ)
Schützt Kleidung wirklich gegen UV-Strahlung?
Kleidung ist die erste – und sehr wirkungsvolle – Verteidigungslinie gegen die UV-Strahlung – entscheidend ist allerdings, welche Kleidung Sie tragen.
Je besser der Körper bedeckt ist (langärmeliges Oberteil, Hose), desto besser ist die Haut geschützt. Tragen Sie Hut, Sonnenbrille und am besten Kleidung aus möglichst dicht gewebten Materialien. Je dichter der Stoff ist, desto besser schützt er. Darum bieten synthetische Materialien (Lycra, Acryl, Polyester usw.) einen besseren Schutz als natürliche Materialien wie Baumwolle und Wolle.
Bei sehr hohen Temperaturen bietet weite Kleidung, bei der eine Luftschicht zwischen Haut und Stoff liegt, einen höheren Tragekomfort.
Achten Sie darauf, dass Ihre Kleidung nicht nass wird, und tragen Sie keine nasse Kleidung: Nasse Kleidungsstücke verlieren einen Teil ihrer schützenden Wirkung. Ein weißes T-Shirt zum Beispiel bietet mit einem UPF (Ultraviolet Protection Factor) von sieben einen durchschnittlichen Sonnenschutz; wenn es nass ist und damit durchscheinender, hat es nur noch einen UPF von drei.
Was ist der UPF genau?
Der Ultraviolet Protection Factor, zu Deutsch UV-Schutzfaktor, wird für Textilien angegeben.
Jedes Kleidungsstück, dessen UPF angegeben ist, wurde auf seinen UV-Schutzfaktor getestet. Je höher der UPF ist, desto besser schützt das Kleidungsstück.
Der höchste UPF ist 50+. Er bedeutet, dass das Kleidungsstück die bedeckten Körperpartien bis zu 97,5% gegen UV-Strahlung schützt.
Sollte man ins Solarium gehen, um seine Haut an die Sonne zu gewöhnen?
Nein. Von Besuchen im Sonnenstudio ist dringend abzuraten, in manchen Ländern sind kommerzielle Sonnenstudios sogar verboten, etwa in Australien. Auch in Belgien denkt man aktuell über ein solches Verbot nach. Die Belastung mit künstlicher UV-Strahlung (Sonnenbank) kommt noch zu der Belastung durch die natürliche UV-Strahlung hinzu und hat keinerlei medizinischen Nutzen. Die künstliche Bräunung ist nur oberflächlich und hat nicht dieselbe Wirkung wie eine natürliche Bräunung.
Haben Sie noch weitere Fragen?
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