Risikofaktoren für Darmkrebs und Prävention
Alles, was das Risiko für eine Krebserkrankung erhöht, bezeichnet man als Risikofaktor. Bestimmte Risikofaktoren, zum Beispiel Tabakkonsum, lassen sich vermeiden, andere, wie das Alter, nicht.
Wenn man einen oder mehrere Risikofaktoren aufweist, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass man Krebs bekommt. Im Gegenteil, es erkranken auch Menschen an Krebs, bei denen nicht ein einziger Risikofaktor bekannt ist.
Risikofaktoren für Darmkrebs
Schutzfaktoren vor Darmkrebs
Alles, was Ihr Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, mindert, bezeichnet man als Schutzfaktor.
- Bewegung
Regelmäßige Bewegung mindert das Darmkrebsrisiko. - Aspirin
Die Einnahme von Aspirin verringert das Darmkrebsrisiko. Gleichzeitig aber steigt mit der regelmäßigen Einnahme von Aspirin (100 mg) das Risiko für Blutungen im Verdauungsapparat und für einen Schlaganfall. Angesichts dieser Nebenwirkungen sollte man die regelmäßige Einnahme von Aspirin unbedingt mit einem Arzt seines Vertrauens diskutieren. - Ernährung
Ballaststoffe, vor allem aus Vollkornprodukten, können das Darmkrebsrisiko verringern. - Entfernung von Polypen
Die Entfernung von Polypen, die bei einer Darmspiegelung aufgefunden werden, insbesondere, wenn sie größer als ein Zentimeter sind, kann das Darmkrebsrisiko senken.
Welche Ursachen hat Darmkrebs?
Krebs entsteht durch Mutationen der DNA in unseren Zellen.
Vererbte Mutationen
Bestimmte Mutationen in der DNA werden vererbt und finden sich in allen Zellen. Man bezeichnet sie als erbliche Mutationen. Ein sehr geringer Anteil der Darmkrebserkrankungen wird durch vererbte genetische Mutationen verursacht.
- Die familiäre adenomatöse Polyposis (FAP) wird durch vererbte Mutationen am APC-Gen ausgelöst. Das APC-Gen ist ein Tumorsuppressor-Gen. Normalerweise reguliert es das Zellwachstum. Bei Personen mit einer ererbten Mutation des APC-Gens ist die „Bremse“ des Zellwachstums deaktiviert, was zur Entstehung von Hunderten Darmpolypen führt. Im Laufe der Zeit entwickelt sich so gut wie immer ein Krebs aus einem oder mehreren dieser Polypen.
- Das Lynch-Syndrom (hereditäres non-polypöses Kolonkarzinom, HNPCC) ist bedingt durch Mutationen in den Genen, die normalerweise an der Reparatur von beschädigter DNA in der Zelle beteiligt sind, z.B. die Gene MLH1, MSH2, MLH3, MSH6, PMS1 und PMS2.
- Das Peutz-Jeghers-Syndrom wird durch vererbte Mutationen am STK11-Gen (LKB1), einem Tumorsuppressor-Gen, verursacht.
- Die MUTYH-assoziierte Polyposis (MAP) wird durch Mutationen am MUTYH-Gen ausgelöst, das an der „Korrektur“ oder Überprüfung der DNA in der Zelle beteiligt ist und Fehler bei der Zellteilung korrigiert.
Spezielle Gentests ermöglichen das Auffinden von Genmutationen, die mit den genannten Syndromen assoziiert sind. Wenn in Ihrer Familie eine Disposition für Darmpolypen, Darmkrebs oder andere mit diesen Syndromen verbundene Symptome besteht, können Sie mit Ihrer Ärztin besprechen, ob in Ihrem Fall eine genetische Beratung und Gentests sinnvoll sind.
Erworbene Genmutationen
Die meisten Genmutationen, die Ursache für eine Krebserkrankungen sein können, sind erworben. Sie treten im Laufe des Lebens auf und werden nicht an die Nachkommen weitervererbt. Die Mutationen der DNA betreffen ausschließlich die Nachkommen der ursprünglich mutierten Zelle.
Bestimmte Risikofaktoren haben wahrscheinlich eine Bedeutung für diese erworbenen Mutationen, doch man weiß noch nicht, wodurch die Mehrzahl dieser Mutationen verursacht wird.
Prävention – Früherkennung
Es gibt kein sicheres Mittel zur Vorbeugung von Darmkrebs. Doch Sie können Ihr Erkrankungsrisiko verringern, indem Sie Risikofaktoren, die Sie kontrollieren können, ausschalten.
Das Verfahren der Früherkennung besteht darin, Krebs oder Krebsvorstufen, sogenannte Präkanzerosen, bei Menschen aufzufinden, die noch keine Symptome haben. Früherkennung ermöglicht die Erkennung von Darmkrebs in einem sehr frühen Stadium, wenn er noch klein und leicht zu behandeln ist.