Operative Entfernung benachbarter Lymphknoten

Um festzustellen, ob der Krebs in die Achsellymphknoten vorgedrungen ist, wird mindestens einer dieser Lymphknoten entnommen und pathologisch untersucht. Dieser Schritt ist wichtig für die Feststellung des Tumorstadiums. Die Lymphknoten können bei der Brust-OP oder bei einem getrennten Eingriff entnommen werden.

Zwei grundlegende Operationsverfahren zur Entfernung der Lymphknoten

Bei diesem Eingriff nimmt die Chirurgin den oder die Achsellymphknoten heraus, die dem Tumor am nächsten liegen, damit untersucht werden kann, ob diese Tumorzellen enthalten. Wird nur ein Lymphknoten herausgenommen (oder nur einige), verringert sich das Risiko für Nebenwirkungen der Operation wie beispielsweise das Anschwellen des Armes, auch als Lymphödem bezeichnet.

Der Eingriff dient dazu herauszufinden, ob schon Tumorzellen aus der Brust herausgewandert sind, und dann zu entscheiden, ob ergänzend eine Chemo- oder Hormontherapie notwendig ist oder sich eine Strahlentherapie der Lymphknoten empfiehlt.

 

Bei diesem Eingriff entnimmt der Chirurg zahlreiche (normalerweise weniger als 20) Achsellymphknoten.

Ziel eines solchen Eingriffs ist es, alle Tumorzellen, die bereits in die Lymphknoten vorgedrungen sind, zu entfernen und damit das Risiko für ein Zurückkehren der Krankheit zu reduzieren. Weiterhin lässt sich so feststellen, ob die Krankheit neben der Brust bereits andere Körperbereiche erreicht hat, sodass entsprechende Therapieentscheidungen hinsichtlich ergänzender Behandlungen erfolgen können. 

Nebenwirkungen der Entfernung der Lymphknoten

Eine mögliche langfristige Nebenwirkung der Entfernung der Lymphknoten ist ein Anschwellen des Armes oder der Brust, das man als Lymphödem bezeichnet. Normalerweise wird überflüssige Flüssigkeit aus dem Arm über das Lymphsystem in den Blutkreislauf zurückgeführt. Nach Entfernung der Lymphknoten kann es jedoch vorkommen, dass die Drainage des Arms gestört ist, sodass sich diese Flüssigkeit im Arm ansammelt.

Lymphödeme treten nach einer Entfernung des Wächterlymphknotens seltener auf als nach der Entfernung aller Lymphknoten. Das Risiko liegt für Frauen, bei denen lediglich der Wächterlymphknoten entfernt wird, zwischen 5 und 17 %, während es für Frauen, bei denen alle Achsellymphknoten entnommen werden, zwischen 20 und 30 % beträgt. Ein Lymphödem tritt häufiger auf, wenn nach der Operation noch eine strahlentherapeutische Behandlung erfolgt oder wenn die betroffene Frau übergewichtig ist. Manchmal dauert die Schwellung nur einige Wochen an und verschwindet dann wieder. Bei anderen Frauen jedoch kann sie sehr lange anhalten. Wenn Ihr Arm nach einer Lymphknotenentfernung geschwollen oder gespannt ist oder schmerzt, sollten Sie unbedingt sofort ein Mitglied Ihres Behandlungsteams informieren.

Möglicherweise werden Sie nach der Operation Bewegungseinschränkungen von Arm und Schulter erleben. Diese Nebenwirkung tritt häufiger nach einer Entfernung der Achsellymphknoten auf als nach der Entfernung des Wächterlymphknotens. Ihre Ärztin kann Ihnen in diesem Fall Übungen empfehlen, um dauerhafte Beschwerden wie eine Schultersteife (frozen shoulder) zu vermeiden.

Einige Frauen beobachten eine Verhärtung ihrer Lymphgefäße, die man auch als Strangbildung bezeichnet. Die Stränge beginnen in der der Achsel und können bis zum Ellenbogen reichen. Dieses Phänomen ist auch bekannt als Axillary Web Syndrom oder Geigensaitenphänomen. Es wird häufiger nach einer Entfernung aller Achsellymphknoten als nach der Entfernung des Wächterlymphknotens beobachtet. Das Symptom tritt unter Umständen erst Wochen oder gar Monate nach der Operation auf. Es kann Schmerzen verursachen und die Beweglichkeit von Arm und Schulter einschränken. Die Schmerzen verschwinden häufig ohne Behandlung, doch manche Frauen empfinden eine funktionelle Reha-Maßnahme als hilfreich.

Taubheitsgefühle der Haut des Oberarms und der Arminnenseite treten häufig auf, denn der Nerv, der die Empfindungen in diesem Bereich kontrolliert, verläuft benachbart zu den Achsellymphknoten.

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