Früherkennung
Früherkennung bedeutet, einen Krebs zu entdecken, bevor Symptome bestehen.
Maßnahmen der Früherkennung bestehen darin, bestimmte medizinische Untersuchungen in regelmäßigen Abständen zu wiederholen, sodass ein eventuell vorhandener Krebs bereits im Frühstadium entdeckt werden kann. So kann ein Tumor schon identifiziert werden, bevor er – in einem normalerweise schon fortgeschrittenen Stadium – beginnt, Symptome zu verursachen.
In bestimmen Fällen ermöglicht es die Früherkennung, sogenannte Krebsvorstufen, auch als Präkanzerosen bezeichnet, zu identifizieren und entsprechende vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen, sodass sich daraus kein Krebs entwickeln kann. So lassen sich im Rahmen der Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs und Darmkrebs solche Präkanzerosen entdecken.
Bis dato greift die Früherkennung noch nicht bei allen Krebsarten, und es müssen einige Kriterien erfüllt sein, um ein Früherkennungsprogramm ins Leben zu rufen:
- Der Krebs muss häufig vorkommen und eine hohe Sterblichkeit bedingen.
- Es muss möglich sein, den Krebs (oder die Präkanzerosen) in einem Stadium zu entdecken, in dem er mit hohen Heilungschancen behandelt werden kann.
- Die Methoden der Früherkennung müssen wirksam sein: Sie sollen leicht umzusetzen, die Kosten moderat und die Ergebnisse zuverlässig sein.
- Für den gescreenten Krebs müssen wirksame Behandlungsmethoden zur Verfügung stehen. Die Früherkennung ist nur in dem Maße von Nutzen, wie Optionen zur frühzeitigen Behandlung der Erkrankung zur Verfügung stehen, die bestimmte Vorteile im Vergleich zu einer späteren Behandlung aufweisen.
- Kein Screeningverfahren ist
unfehlbar. - Früherkennung bedeutet nicht
automatisch, dass der Krebs
geheilt werden kann, doch sie
erhöht die Heilungschancen. - Ein gutes Screeningverfahren
ermöglicht es,- Frühstadien einer
Erkrankung/Präkanzerosen zu
identifizieren und die Entstehung
eines bösartigen Tumors zu
verhindern; - eine Krebserkrankung frühzeitig zu entdecken und eine Therapie zu veranlassen, mit der die
Heilungschancen steigen und
die die Sterblichkeit mindert.
- Frühstadien einer
Nationale Screeningprogramme
Bei einem organisierten Screening erfolgt von öffentlicher Seite eine Einladung an eine klar definierte Bevölkerungsgruppe, sich in regelmäßigen Abständen einer bestimmten Untersuchung zu unterziehen. Ob Sie eingeladen werden, ergibt sich aus Ihrem Alter und Ihrem Geschlecht. Mit der Teilnahme an einem solchen Screeningprogrammen können Sie Ihre Heilungschancen optimal erhöhen, und Ihr Risiko, an Krebs zu sterben, sinkt.
In Luxemburg gibt es gegenwärtig zwei organisierte Screeningprogramme:
- Das Mammografie-Programm in Luxemburg richtet sich an alle Frauen zwischen 45 und 74 Jahren. Diese sind eingeladen, alle zwei Jahre daran teilzunehmen. Die Beurteilung der Mammografiebilder erfolgt unabhängig von zwei strahlenmedizinischen Fachleuten.
- Das nationale Darmkrebsfrüherkennungsprogram (PDOCCR) umfasst Frauen und Männer im Alter von 45 bis 74 Jahren, die per Brief alle zwei Jahre zur Teilnahme eingeladen werden. Sie erhalten die Empfehlung, zu Hause eine Stuhlprobe zu nehmen, die dann im Labor mittels FIT-Test auf verstecktes Blut untersucht wird.
Die individuelle Früherkennung basiert auf der regelmäßigen Durchführung von Untersuchungen, die Ärztin und Patient zuvor besprochen haben. Diese Untersuchungen werden im Allgemeinen zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs und Prostatakrebs sowie zur Überwachung von Muttermalen veranlasst.
Im Falle einer familiären Vorbelastung (Krebserkrankungen in der Familie) ist es sinnvoll, seinen behandelnden Arzt zu informieren, sodass dieser eine angemessene Überwachung veranlassen kann.