Die Immuntherapie etabliert sich als vielversprechende Behandlung für Krebserkrankungen, bei denen herkömmliche Therapien versagt haben. Ihre Wirksamkeit und ihr dauerhaftes klinisches Ansprechen hängen jedoch davon ab, ob zytotoxische Immunzellen in den Tumor infiltriert werden. Vor kurzem wurde nachgewiesen, dass ein molekularer „Schalter“ auf Blut- und Lymph-Endothelzellen, nämlich der GPR182-Rezeptor, ein Mitglied der Familie der atypischen Chemokinrezeptoren (ACKRs), in der Lage ist, kleine Proteine namens Chemokine einzufangen und ihre Verfügbarkeit zu verringern. Diese sind wichtig, um die Infiltration von Immunzellen in das Tumorbett zu induzieren und zu steuern, und spielen somit eine Schlüsselrolle bei der Bestimmung der Immunantwort des Körpers gegen Tumore.
Vor diesem Hintergrund haben Dr. Martyna Szpakowska und Dr. Andy Chevigné von der Forschungsgruppe Immuno-Pharmakologie und Interaktomik der Abteilung für Infektion und Immunität des Luxembourg Institute of Heath (LIH) das Projekt IMPACTT ins Leben gerufen, um die Funktion von GPR182 besser zu verstehen und Moleküle zu identifizieren, die seine Aktivität blockieren können, um die Infiltration von Zellen des Immunsystems in das Tumorbett zu erhöhen und die Wirksamkeit der derzeitigen Immuntherapien gegen Krebs zu verbessern.
Dr. Martyna Szpakowska, Leiterin des Forschungsprojekts IMPACTT, Luxembourg Institute of Health (LIH)
Genauer gesagt, bringt IMPACTT Experten aus Luxemburg und der Schweiz mit den Hauptzielen zusammen, pharmakologische Werkzeuge und innovative Tests zu entwickeln, um die Wirkungsweise von GPR182 zu untersuchen und die Chemokine und andere Moleküle, die er einfangen kann, genau zu charakterisieren. Darüber hinaus wird das Team erste Modulatoren entwickeln und validieren, die in der Lage sind, diesen Rezeptor spezifisch anzusprechen.
ACKRs im Allgemeinen haben auch ein großes therapeutisches Potenzial für viele andere Krankheiten. Die vielfältigen und komplexen Rollen, die ACKRs einnehmen, machen ihre Nutzung jedoch schwierig, und ein gründliches Verständnis ihrer Biologie bleibt eine Voraussetzung für alle Bemühungen um die Entwicklung neuer Medikamente.
Die Ergebnisse des IMPACTT-Projekts werden daher dazu beitragen, die Rolle von GPR182 besser zu verstehen und die möglichen Synergien mit anderen Mitgliedern seiner Familie bei der Regulierung des Immunsystems zu verfeinern.
IMPACTT wird von der Fondation Cancer und dem Fonds National de la Recherche (FNR) mit insgesamt 788.172 € kofinanziert.
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