Forschungsprojekt EPICON: Krebskiller aufspüren

Der menschliche Körper befindet sich im steten Kampf gegen Krebszellen, die versuchen, sich anzusiedeln und zu verbreiten. Mit unserem Immunsystem verfügen wir zwar über einen ausgezeichneten Verteidigungsmechanismus, doch es ist nicht unfehlbar. Obwohl es extrem ausgeklügelt ist, gelingt es bestimmten Krebszellen, der Immunabwehr zu entgehen und sich weiter zu vermehren. Das zentrales Anliegen des Projekts EPICON (Epigenetic Control of NK Cell Function) besteht darum darin, die Feinheiten des Immunsysems zu ergründen und seine Abwehrkräfte gegen den Krebs zu verbessern.

29 September 2023
Projet de recherche EPICON : découvrir les tueurs de cellules cancéreuses

„Insgesamt wird EPICON eine solide Grundlage für die Verbesserung von NK-Zell-basierten Krebstherapien schaffen und damit eine vielversprechende alternative Behandlungsoption für Patienten bieten.“

Dr. Sebastian Scheer, Leiter des EPICON-Projekts
 

Dr Sebastian Scheer
  • Geburtsdatum: 24/06/1981
  • Nationalität: Luxemburgisch
  • Funktion: Senior researcher der Gruppe Immune Endocrine and Epigenetics/Leitung des Forschungsprojekts EPICON
  • Arbeitsort: Luxembourg Institute of Health

Unter Leitung von Dr. Sebastian Scheer konzentrieren sich die Forschenden im Rahmen von EPICON auf eine spezifische Gruppe von Zellen, die als natürliche Killerzellen (NK) bekannt sind. Wie ihr Name bereits verrät, sind diese Zellen extrem wirksam im Kampf gegen im Blutkreislauf vorhandene Krebszellen. Allerdings sind die Mechanismen, die ihrer Wirksamkeit zugrunde liegen, noch weitgehend unbekannt. Entsprechend weiß man auch noch nicht, wie man ihre Wirksamkeit weiter verbessern könnte.

Auf der Suche nach Antworten konzentriert sich das EPICON-Team speziell auf die Identifikation von epigenetischen Modifikatoren. Die DNA-Sequenz ist in allen Zellen des menschlichen Körpers identisch. Was eine Hautzelle von einer Augenzelle unterscheidet, ist der epigenetische Code. Die Epigenetik steuert Veränderungen in Proteinen und DNA-Modifikationen und bestimmt, welche Gene in einer Zelle an- oder abgeschaltet werden. Folglich werden Identität und Funktion jeder Zelle durch ihren jeweils einzigartigen epigenetischen Status definiert.

Die Fondation Cancer hat das Forschungsprojekt EPICON gemeinsam mit dem FNR mit einer Summe von 963.000 € kofinanziert

Kooperationsvertrag mit dem Fonds National de la Recherche

Zentrales Anliegen des EPICON-Projekts ist es herauszufinden, welchen Einfluss epigenetische Modifikatoren auf die Funktion der natürlichen Killerzellen haben. Die ersten Daten sind vielversprechend. Sie zeigen, dass die epigenetischen Modifikatoren eine entscheidende Rolle für die Aufrechterhaltung der Integrität der NK-Zellen sowie für die Verbesserung ihrer Wirksamkeit spielen. Mit dem Abzielen auf diese Modifikatoren kann man möglicherweise die Fähigkeit der NK-Zellen, Krebszellen zu töten, verbessern, was wiederum eine vielversprechende Alternative in der Krebstherapie bilden würde.

Um die Geheimnisse der epigenetischen Kontrolle der NK-Zellen zu lüften, kommt im Rahmen des Projekts die Spitzentechnologie CRISPR in vivo zum Einsatz. Dieses revolutionäre Verfahren ermöglicht es den Forschenden, einzelne epigenetische Modifikatoren in den NK-Zellen zielgenau zu entfernen. Im Anschluss werden diese veränderten Zellen in präklinischen Krebsmodellen getestet, um ihre Funktion und ihre Wirksamkeit zu bewerten.

Neben den in-vivo-Studien werden im Rahmen von EPICON zur Identifikation der spezifischen Mechanismen, mit denen die epigenetischen Modifikatoren auf die Aktivität der NK-Zellen einwirken, auch ex-vivo-Studien durchgeführt. Ziel dieses vielseitigen Vorgehens ist es, die komplexe Interaktion zwischen epigenetischer Regulierung und Funktion der NK-Zellen zu verstehen, um damit möglicherweise den Weg für bahnbrechende Fortschritte in der Krebstherapie zu bereiten.

Schon gewusst?

  • NK-Zellen: Natürliche Killerzellen sind starke Krebszellentöter, die im Blutkreislauf vorkommen
  • Epigenetische Modifikatoren: EPICON konzentriert sich auf die Identifikation von Faktoren, die die Funktion der natürlichen Killerzellen (NK) verbessern
  • Revolutionärer Ansatz:  Im Rahmen des EPICON-Projekts kommt die CRISPR-in-vivo-Technologie zum Einsatz, um die Wirksamkeit der NK-Zellen zu verbessern

Helfen Sie uns ...

... unsere Missionen weiter zu erfüllen!

Die Missionen der Fondation Cancer können nur dank der Großzügigkeit ihrer Spender erfüllt werden. Ihre finanzielle Unterstützung ermöglicht es uns, Menschen zu helfen, die an einer Krebserkrankung leiden und die Krebsforschung zu fördern. Auch die Prävention ist eine unserer Missionen, denn viele Krebserkrankungen sind eigentlich vermeidbar.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, der Fondation Cancer mit einer Spende zu helfen, wählen Sie diejenige, die Ihnen am besten passt!

Ich möchte spenden!

Faire un don à la Fondation Cancer

Was Sie auch interessieren könnte

Unterstützte Forschungsprojekte der Fondation Cancer

Unterstützte Forschungsprojekte

Seit ihrer Gründung im Jahr 1995, ist die Forschungsförderung eine der wichtigsten Aufgaben der Fondation Cancer. Seit 1995...