Darmspiegelung
Die Darmspiegelung ist die wichtigste Untersuchung zur Feststellung eines kolorektalen Karzinoms. Sie wird im Krankenhaus von einer Gastroenterologin durchgeführt.
Vor der Untersuchung sind einige Vorbereitungen notwendig.
Vorbereitung auf die Darmspiegelung
Geben Sie vor Ihrer Darmspiegelung an, welche Medikamente Sie nehmen, wichtig sind vor allem Gerinnungshemmer und Aspirin. Bestimmte Medikamente müssen Sie vor der Untersuchung absetzen.
Einige Tage vor der Untersuchung müssen Sie Ihre Ernährung auf eine ballaststoffarme Diät umstellen. Zu diesem Zweck erhalten Sie eine Liste mit „verbotenen“ Lebensmitteln.
Außerdem erhalten Sie eine Verordnung, mit der Sie in der Apotheke alle für die Darmreinigung notwendigen Produkte erhalten. Der Darm muss am Vortag einer Darmspiegelung vollständig entleert werden, sodass an der Darmwand keine Stuhlreste mehr haften. Außerdem dürfen Sie am Vortag der Koloskopie nichts essen.
Denken Sie daran, Ihren Heimweg nach der Darmspiegelung zu organisieren, insbesondere, wenn Sie sediert werden oder eine Narkose erhalten, denn dann dürfen Sie nicht mehr Auto fahren.
Am Tag der Untersuchung
Die Darmspiegelung wird im Krankenhaus durchgeführt und dauert ungefähr 30 Minuten. Sie kann mit oder ohne vorangehende Sedierung oder Narkose erfolgen.
Bei der Untersuchung liegen Sie mit angezogenen Knien auf der Seite auf dem Untersuchungstisch. Die Gastroenterologin führt das Koloskop in den Mastdarm bis zum Blinddarm ein. Während der Untersuchung wird CO2 in das Darminnere gebracht, um das Kolon zu weiten. Wenn Sie während der Untersuchung bei Bewusstsein sind, werden Sie den Eingriff unter Umständen als unangenehm oder schmerzhaft empfinden.
Der untersuchende Arzt wird die Schleimhaut des Dickdarms gründlich untersuchen:
- Falls er einen kleinen Polypen entdeckt, entnimmt er diesen, um dann im Labor untersuchen zu lassen, ob er gutartig ist oder Krebszellen enthält.
- Falls er einen großen Polypen oder Tumor entdeckt, macht er eine Biopsie. Anschließend wird die Probe im Labor untersucht, um festzustellen, ob es sich um Krebs oder einen gutartigen Tumor handelt.
Bei einer Darmspiegelung werden 95 bis 100 % aller bösartigen Tumoren und mindestens 90 % aller fortgeschrittenen Adenome entdeckt.
Nach der Untersuchung
Nach der Darmspiegelung werden Sie in den Aufwachraum gebracht, wo man Sie noch rund eine Stunde überwacht, um sicherzugehen, dass es keine Komplikationen gibt.
Da der Darm mit CO2 geweitet wird, kann es sein, dass Sie sich nach der Untersuchung aufgebläht fühlen.
Eine Darmspiegelung ist normalerweise ungefährlich, doch es besteht die Gefahr, dass
- Sie auf die Narkose reagieren, falls Sie eine Prädmedikation erhalten haben;
- Ihr Darm perforiert wird (das Koloskop durch die Darmwand stößt). Diese Komplikation tritt selten auf, ist jedoch sehr ernst und unter Umständen lebensbedrohlich. Der Durchbruch kann im Rahmen einer Not-Operation beseitigt werden.
- es zu Blutungen kommt: Bei Entfernung eines Polypen oder einer Biopsie kann es vorkommen, dass Sie ein oder zwei Tage nach der Koloskopie Blut im Stuhl haben. Treten jedoch schwere oder andauernde Blutungen auf, müssen Sie unverzüglich Ihre Ärztin kontaktieren.
Über die Ergebnisse der Biopsie werden Sie nach einigen Tagen von Ihrem Arzt informiert.
Virtuelle Koloskopie
Die virtuelle Koloskopie ist kein Standardverfahren zur Darmkrebsdiagnose. Sie wird dann erwogen, wenn eine endoskopische Darmspiegelung nicht möglich ist. Eine Vorbereitung ist ebenfalls notwendig (abführende Medikamente, bestimmte Diät).
Mithilfe der virtuellen Koloskopie ist eine dreidimensionale Betrachtung des Darms möglich, bei der Auffälligkeiten oder Polypen identifiziert werden können. Bei dieser Untersuchung können jedoch keine Gewebeproben genommen werden. Zur Bestätigung der Diagnose ist eine Biopsie notwendig.