Trockener Mund und Aphten
Verschiedene Krebstherapien wie Chemotherapie, zielgerichtete Therapie, Immuntherapie und Strahlentherapie im Kopf-/Halsbereich schädigen die Zellen von Mundraum und Hals, was zu Beschwerden wie Aphten oder Mundtrockenheit führen kann.
Eine chemotherapeutische Behandlung kann zur Schächung der Immunabwehr führen und die Entstehung von Aphten oder Pilzinfektionen nach sich ziehen. Je nach Medikament treten die Beschwerden in unterschiedlichen Behandlungsphasen auf. In den meisten Fällen jedoch nehmen sie nach Ende der Therapie ab.
Außerdem zeigt sich die Wirkung der Medikamente auch an den Zellen der Mundschleimhaut, da diese sich sehr schnell teilen. Bestimmte Chemotherapeutika führen zu Mundtrockenheit, die wiederum Ursache für Entzündungen, Aphten, Pilzinfektionen und manchmal auch Schmerzen und ein verändertes Geschmacksempfinden sein kann.
Was kann ich tun?
Ihr Behandlungsteam wird Ihnen zur Linderung dieser unangenehmen Nebenwirkung vermutlich zu Mundspülungen raten. Falls Sie Wunden im Mundraum haben, sollten Sie mit Ihrem Arzt darüber sprechen.
Die folgenden Ratschläge können Ihnen vielleicht helfen:
- Trinken Sie regelmäßig kohlensäure- und alkoholfreie Getränke.
- Lutschen Sie Eiswürfel oder zuckerfreie Bonbons.
- Essen Sie weiche Lebensmittel mit hohem Wassergehalt (Kompott, Gemüsesuppen, Eiscreme).
- Weichen Sie Lebensmittel, die sich schlecht schlucken lassen, mit etwas Flüssigkeit auf oder mischen Sie diese.
- Meiden Sie saure Lebensmittel und Säfte (Tomate, Orange, Pampelmuse, Ananas) sowie Nüsse.
- Meiden Sie sehr salzige oder stark gewürzte Lebensmittel.
- Achten Sie auf gute Mundhygiene (verwenden Sie zum Zähneputzen eine weiche Zahnbürste, pflegen Sie Ihre Zahnprotese, gehen Sie regelmäßig zum Zahnarzt).
- Halten Sie Ihre Lippen mit Parafin oder Kakaobutter feucht.
- Trinken Sie mit Strohhalm.
- Beraten Sie mit Ihrer Ärztin, ob Mundspülungen mit lokal betäubender Wirkung Ihre Beschwerden lindern könnten.
Darauf sollten Sie achten
Beschwerden im Mundraum können sich durch ein verändertes Geschmacks- oder Geruchsempfinden, einen trockenen Mund, Infektionen und Aphten, Schluckbeschwerden, extreme Empfindlichkeit gegenüber kalten und warmen Speisen sowie Karies bedingt sein.
Aphten können sehr schmerzhaft sein und zu Dehydrierung, Mangelernährung oder Gewichtsverlust führen.
Informieren Sie unbedingt Ihr Behandlungsteam, wenn Sie Schmerzen im Mund, an den Lippen oder im Hals haben und diese Beschwerden Ihnen Schwierigkeiten beim Essen, Trinken oder Schlafen machen. Kontaktieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Fieber haben (über 38°C).
Die folgenden Fragen möchten Sie vielleicht Ihrem Versorgungsteam stellen
- Welche Probleme können die Beschwerden im Mundraum verursachen? Wie lange können sie andauern?
- Was kann ich tun, damit ich mich besser fühle?
- Welche Medikamente könnten helfen?
- Über welche Symptome sollte ich lieber mit meiner Ärztin sprechen?
- Welche Mundspülungen helfen?
- Sollte ich eine Ernährungsberatung erwägen, um herauszufinden, welche Lebensmittel ich am besten vertrage?
- Welche Lebensmittel und Getränke sind empfehlenswert?
- Wie kann ich meinen Mundraum pflegen, wenn mir das Zähneputzen wehtut?