Krämpfe
Eine Krebserkrankung und deren Behandlung können bei den Betroffenen zu Muskelkrämpfen, häufig in den Beinen, führen. Auch Behandlungen oder Umstände, die nicht in Zusammenhang mit der Krebserkrankung stehen, können Krämpfe verursachen.
Ursachen
Krämpfe bei krebskranken Menschen können folgende Ursachen haben:
- bestimmte Wirkstoffe in der Chemotherapie, der zielgerichteten Therapie und der Immuntherapie
- Strahlentherapie der unteren Gliedmaßen (Beinkrämpfe)
- diverse hormonelle Behandlungen
- Medikamente zur Behandlung von Osteoporose
- Tumoren im Muskelgewebe oder Tumoren, die auf die Muskeln drücken
- zu hoher Anteil an weißen Blutkörperchen oder eine Behandlung, die deren Produktion anregt
- längere Inaktivität als gewohnt
- Überanstrengung bestimmter Muskeln
- Änderung der Umgebungstemperatur
- periphere Neuropathie oder andere neurologische Beschwerden
- Dehydrierung
- Elektrolytstörungen
Das können Sie tun
Die folgenden Ratschläge können im Umgang mit Krämpfen hilfreich sein:
- Informieren Sie Ihr Behandlungsteam darüber, dass Sie Krämpfe haben. Eventuell kann man Ihnen eine Therapie verordnen, die die Krämpfe und die Schmerzen lindert.
- Probieren Sie nach Absprache mit Ihrem Behandlungsteam, ob die Anwendung von Wärme oder Kälte die Muskelkrämpfe lindern kann.
- Bleiben Sie im Warmen und wechseln Sie regelmäßig die Position.
- Falls Sie bettlägerig sind, kann eine Vorrichtung helfen, die verhindert, dass Ihre Bettdecke auf Ihren Füßen und Beinen aufliegt.
- Falls Sie das Bett hüten müssen, sollten Sie mehrmals täglich einige Übungen machen, um Ihre Beine in Bewegung zu halten. Lassen Sie sich bei der Ausführung der Übungen von einem Physiotherapeuten unterstützen.
- Dehnen Sie vor dem Schlafengehen Ihre Muskeln.
- Besprechen Sie mit Ihrem Behandlungsteam, ob Sie den betroffenen Muskel massieren dürfen.
- Stehen Sie auf, um sich zu dehnen, wenn Sie einen Krampf haben. Achten Sie darauf, sich bei den Dehnübungen keine Muskelverletzung zuzuziehen.
- Beherzigen Sie die Empfehlungen Ihres Behandlungsteams zum Ausgleich Ihres Elektrolythaushalts und zur Vermeidung von Dehydrierung.
Darauf sollten Sie achten
Bei Auftreten der folgenden Symptome sollten Sie unmittelbar Ihr Behandlungsteam informieren:
- Das von dem Krampf betroffene Bein ist rot, angeschwollen, hart, weich oder heiß.
- Sie haben Schmerzen in Brust, Arm, Schulter oder Kiefer. Ihr Herz schlägt schneller und Sie fühlen sich benommen. Diese Symptome müssen möglicherweise sofort medizinisch behandelt werden.
- Es gelingt Ihnen nicht, den Krampf mit Wärme, Kälte oder Dehnübungen zu lindern.
- Die Krämpfe dauern schon länger als sechs bis acht Stunden an.
Mögliche Fragen an das Behandlungsteam
- Über welche Symptome sollte ich Sie informieren?
- Was kann ich tun, um die Krämpfe zu lindern oder zu verhindern?
- Gibt es Medikamente, die helfen? Sollte ich auf die Einnahme bestimmter Medikamente verzichten?
- Welche Dehnübungen empfehlen Sie mir?
- Können Sie mir eine Physiotherapeutin empfehlen, die mir Übungen zur Linderung der Symptome zeigen kann?