Ionisierende Strahlung

Welche Auswirkungen hat die Strahlung auf unseren Organismus?

Ionisierende Strahlung verfügt über ausreichend Energie, um chemische Verbindungen zu zerstören, Materie in Ionen zu verwandeln und Genmaterial (unsere DNS) zu beschädigen. Bei hohen Strahlendosen kann es zu Mutationen, Gewebeläsionen und letztlich zu einer Krebserkrankung kommen. Diese Läsionen treten nur bei verstärkter Belastung durch radioaktive Substanzen auf, die man in Becquerel (Bq), Gray (Gy) oder auch in Sievert (sv) misst.

Es konnte in einer Vielzahl von wissenschaftlichen Studien zweifelsfrei nachgewiesen werden, dass ionisierende Strahlung in Dosen über 100 Millisievert krebserzeugend für den Menschen ist. Man spricht in diesem Fall von strahleninduzierten Tumoren. Für Belastungen unterhalb dieser Dosis konnte ein Zusammenhang zwischen Krebs und Strahlenexposition nicht eindeutig nachgewiesen werden. Dennoch ist von einem Risiko schon bei sehr niedrigen Dosen auszugehen, mit einem Krebsrisiko von 0,005% pro Millisievert. 
Die häufigsten Quellen sind Radon und Röntgenstrahlen.

Radon

Le radon, élément chimique et facteur de risque cancer

Radon ist ein radioaktives Gas, das in natürlichem Zustand in der Erdkruste vorkommt. Radon wird in einer langen radioaktiven Zerfallsreihe gebildet, die mit dem Uranium beginnt, das sich seit der Entstehung der Erde in Gestein und Böden befindet. Radon ist geruch- und farblos und damit für den Menschen nicht wahrnehmbar, doch man kann seine Radioaktivität messen.

In Luxemburg beträgt die Radonkonzentration an bestimmten Orten auf Atemhöhe (1,50 m) bis zu rund 30 Bq pro Kubikmeter Luft. Bei starkem Wind und hohen Temperaturen steigt die Radonkonzentration.

Während Radon selbst ein Gas ist, sind seine Zerfallsprodukte es nicht. Sie lagern sich an Staubpartikeln in der Luft an.

Wenn wir diese Zerfallsprodukte einatmen, kann deren Strahlung unsere Lungen schädigen. Man nimmt an, dass 5–10% aller Lungenkrebsfälle sich auf Radon zurückführen lassen, in Luxemburg entspricht das rund 20 Fällen jährlich. Das Risiko verhält sich proportional zur Radonkonzentration in der Luft, die wir atmen, sowie zur Expositionsdauer.

Radonexposition ist ein Risikofaktor für Lungenkrebs und nach Tabak die wichtigste Ursache für Lungenkrebs.

Radon gelangt durch den Boden in unsere Wohnungen und Häuser. Radon ist zwar in den meisten Gebäuden vorhanden, doch man findet es vor allem in Kellerräumen, im Erdgeschoss sowie in Räumlichkeiten, die sich knapp ober- oder -unterhalb des Bodens befinden. In Wohnungen lassen sich ganz unterschiedliche Radonkonzentrationen beobachten. Meist handelt es sich um geringe Werte, doch es kommen, bedingt durch die lokalen geologischen Gegebenheiten, auch höhere Konzentrationen vor.

Das Gas, das im Allgemeinen sehr schnell zerfällt, kann sich im Inneren von Gebäuden anreichern. Darum sollte man immer gut lüften.

Messen Sie Ihre Radonexposition

Die Radonkonzentration stellt man fest, indem man die radonbedingte Radioaktivität pro Kubikmeter Luft misst (ausgedrückt in Becquerel pro Kubikmeter; Bq/m³). Nach internationalen Leitlinien ist eine Verringerung der Radonkonzentration empfehlenswert, wenn die Radioaktivität über 100–300 Bq/m³ liegt.

Bedingt durch die Beschaffenheit des Unterbodens, gibt es im Norden von Luxemburg mehr Radon als im Süden. Bringen Sie in Erfahrung, ob Sie an Ihrem Wohnort höheren Radonkonzentrationen ausgesetzt sind. Ergreifen Sie Maßnahmen zur Verringerung der Belastung, wenn das der Fall sein sollte. 

Radon in Luxemburg
Das Radonrisiko am Arbeitsplatz verringern

Das Radonrisiko am Arbeitsplatz verringern

Seit 2019 gibt es eine neue Gesetzgebung bezüglich des Radons in der Luft. Diese betrifft insbesondere die Messung der Konzentration dieses Gases an bestimmten Arbeitsplätzen, vor allem im Norden des Landes, wo die Radonkonzentration im Inneren von Gebäuden höher sein kann.

Die Gesundheitsdirektion hat daher einen Leitfaden erstellt, um die Arbeitgeber bei der Einhaltung dieser Rechtsvorschriften zu begleiten und sie bei der Ergreifung der notwendigen Maßnahmen zur Minimierung des Risikos einer Radonexposition am Arbeitsplatz zu unterstützen.

Röntgenstrahlen

Die Belastung durch Röntgenstrahlen, die zur Diagnostik und Behandlung von Krankheiten zum Einsatz kommen, ergibt sich aus den individuellen Lebensumständen (Wohnort, Arbeitsplatz, Ernährung, medizinische Versorgung).

Am häufigsten zu Strahlenbelastungen kommt es im medizinischen Bereich: Untersuchungen mit bildgebenden Verfahren (Röntgen), Einsatz von radioaktiven Tracern in der Nuklearmedizin, Strahlentherapie zur Behandlung vieler Krebserkrankungen.
Das luxemburgische Gesundheitsministerium geht davon aus, dass die Sensibilisierung für den ordnungsgemäßen Einsatz von strahlenmedizinischen Untersuchungen nicht nur zu einem verbesserten Strahlenschutz, sondern zu einer insgesamt verbesserten Situation in der gesundheitlichen Versorgung führen wird.

Weiterhin bestehen besondere Expositionsrisiken für bestimmte Berufsgruppen, namentlich in der medizinischen Radiologie, in der Nuklearmedizin sowie in kerntechnischen Anlagen.

Les rayonnements produits par les rayons X

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