Worin unterscheidet sich der inflammatorische Brustkrebs von anderen Brustkrebsarten?
Der inflammatorische Brustkrebs unterscheidet sich in mehreren Punkten von anderen Brustkrebsarten:
- Er sieht nicht aus wie ein typischer Brustkrebs. Meistens äußert er sich nicht durch eine Geschwulst in der Brust, und man kann ihn möglicherweise auch nicht auf dem Mammografiebild erkennen. Darum ist es schwieriger, ihn zu diagnostizieren.
- Er tritt bevorzugt bei jungen Frauen (unter 40 Jahren) auf.
- Es gibt Hinweise darauf, dass afroamerikanische Frauen häufiger an inflammatorischem Brustkrebs erkranken als weiße Frauen.
- Übergewichtige oder adipöse Frauen erkranken häufiger an inflammatorischem Brustkrebs.
Inflammatorischer Brustkrebs ist außerdem häufig aggressiver – er wächst und metastasiert deutlich schneller als andere, häufig vorkommende Brustkrebsarten.
Inflammatorischer Brustkrebs befindet sich bei seiner ersten Diagnose immer in einem lokal fortgeschrittenen Stadium, weil die Tumorzellen sich bei diesem Brustkrebs in der Haut entwickeln. (Das bedeutet, dass er mindestens Stadium III erreicht hat).
In etwa einem von drei Fällen hat der inflammatorische Brustkrebs bei der Diagnose bereits in weiter entferntere Körperbereiche gestreut (Metastasen). Es ist also schwieriger, ihn erfolgreich zu behandeln.
Für Frauen, die an einem inflammatorischen Brustkrebs erkrankt sind, ist die Prognose meistens weniger günstig als für Frauen mit anderen, häufiger auftretenden Brustkrebsarten.
Wie wird ein inflammatorischer Brustkrebs diagnostiziert?
Bildgebende Untersuchungen
Besteht ein Verdacht auf einen inflammatorischen Brustkrebs, können verschiedene Untersuchungen durchgeführt werden:
Biopsie
Die Diagnose dieser Brustkrebserkrankung erfolgt durch eine Biopsie. Dabei wird eine kleine Gewebeprobe der Brust genommen und im Labor analysiert. Aufgrund der körperlichen Untersuchung und anderer Tests kann sich zwar ein Verdacht auf inflammatorischen Brustkrebs ergeben, doch ob es sich tatsächlich um eine Krebserkrankung handelt, lässt sich nur mithilfe der Biopsie feststellen.
Formen des inflammatorischen Brustkrebses haben mindestens Stadium III (T4dNXMO), da sie immer die Haut miteinbeziehen.
Tests an den Gewebeproben
Die bei der Biopsie entnommenen Krebszellen werden im Labor untersucht, um den Tumorgrad zu bestimmen.
Die Zellen werden außerdem auf bestimmte Proteine untersucht, die für die Therapieentscheidung relevant sind. Für Frauen, deren Brustkrebszellen über Hormonrezeptoren verfügen, kommt unter Umständen eine Hormontherapie infrage.
Krebszellen, die zu viele HER2-Proteine oder zu viele Kopien des für dieses Protein zuständigen Gens produzieren, können mit bestimmten Medikamenten oder Antikörpern gegen HER2 behandelt werden.
Therapie bei inflammatorischem Brustkrebs
Ein entzündlicher, inflammatorischen Brustkrebs, der noch nicht in Bereiche außerhalb der Brust oder in die umliegenden Lymphknoten vorgedrungen ist, befindet sich in Stadium III: In den meisten Fällen wird dann zunächst eine Chemotherapie gegeben, damit der Tumor kleiner wird, dann folgt eine Operation, bei der der Krebs entfernt werden soll. Nach der Operation folgt eine Strahlentherapie, und in bestimmten Fällen wird nach der Strahlentherapie noch eine weitere Therapie gegeben. Da es sich beim inflammatorischen Mammakarzinom um einen sehr aggressiven Krebs handelt, wird im Normalfall weder eine brusterhaltende Operation (Tumorektomie) noch eine Biopsie der Wächterlymphknoten in Erwägung gezogen.
Ein inflammatorisches Mammakarzinom, das bereits in andere Körperbereiche gestreut hat (Stadium IV,) kann mit Chemotherapie, Hormontherapie und/oder Antikörpern gegen HER2 behandelt werden.
Unsere Psychoonkologinnen begleiten Sie über den gesamten Krankheitsweg hinweg. Die Beratungsgespräche sind kostenlos und auf Französisch, Luxemburgisch, Englisch, Deutsch, Spanisch, Griechisch und Portugiesisch möglich. Die Privatsphäre der Patientinnen und Patienten wird immer gewahrt.
Überlebensrate bei entzündlichem Brustkrebs
Das inflammatorische Mammakarzinom gilt als aggressiver Krebs, weil es schnell wächst, bei seiner Entdeckung häufig schon gestreut hat und die Gefahr eines Rückfalls nach der Behandlung höher ist als bei anderen Brustkrebsarten. Die Prognose ist im Allgemeinen nicht so gut wie bei anderen Brustkrebsarten.