Verwirrung/Delir

Es kann passieren, dass Menschen, die sich einer Krebstherapie unterziehen, einen Zustand der Verwirrung oder ein Delir erleben.

  • Verwirrtheit
  • Delirium
  • Das können Sie tun
  • Darauf sollten Sie achten
  • Fragen an mein Behandlungsteam
Verwirrung/Delir

Im Zustand der Verwirrung haben die Betroffenen unter Umständen Schwierigkeiten, wie gewohnt zu handeln und zu denken. Die Verwirrtheit kann verschiedene Gründe haben:

  • Der Krebs hat sich ins Gehirn ausgebreitet (Tumor oder Metastasen).
  • Der Krebs ist in den Liquor (Zerebrospinalflüssigkeit, die Gehirn und Rückenmark umgibt) vorgedrungen.
  • bestimmte Krebstherapien wie Chemotherapie, zerebrale Strahlentherapie, Operation oder Stammzelltransplantation
  • bestimmte Medikamente, etwa Opiate, Antiemetika, Schlafmittel usw.
  • Sauerstoffmangel im Gehirn
  • Anämie
  • Elektrolytstörungen (Kalzium, Magnesium, Phosphor, Natrium)
  • Insuffizienz von Leber, Nieren oder anderen Organen 
  • Infektion
  • starke Schmerzen
  • Hypoglykämie (niedriger Blutzuckerspiegel) 
  • Fieber

Im Allgemeinen lässt sich die Ursache der Verwirrtheit behandeln.

Als Delir bezeichnet man einen Zustand geistiger Verwirrung, der Einfluss auf das Urteilsvermögen, den Schlaf, das Denkvermögen und Bewusstsein und bestimmte Verhaltensweisen haben kann. Ein Delir ist ein reversibler Zustand, der vielfältige Ursachen haben kann:

  • die Krebserkrankung selbst (Hirntumor)
  • bestimmte Krebstherapien wie Chemotherapie, zerebrale Strahlentherapie, Operation oder Stammzelltransplantation
  • bestimmte Medikamente, etwa Opiate, Antiemetika, Schlafmittel usw.
  • Absetzen bestimmter Medikamente
  • Sauerstoffmangel im Gehirn
  • Dehydrierung
  • Anämie
  • Elektrolytstörungen (Kalzium, Magnesium, Phosphor, Natrium)
  • Insuffizienz von Leber, Nieren oder anderen Organen 
  • Infektion

Man unterscheidet zwischen drei Formen des Delirs:

  • Das hypoaktive Delir äußert sich durch Erschöpfung oder depressive Zustände.
  • Das hyperaktive Delir geht einher mit Unruhe, Angst und mangelnder Kooperationsbereitschaft mit der Umwelt oder dem Pflegepersonal;
  • Hypoaktives und hyperaktives Delir können auch abwechselnd auftreten.

Üblicherweise treten die Symptome des Delirs plötzlich (innerhalb weniger Stunden oder Tage) auf und dauern nur über kurze Zeit an, um dann wieder zu verschwinden.

  • Kontaktieren Sie sofort Ihr Behandlungsteam, wenn Sie an sich Anzeichen von Verwirrtheit beobachten.
  • Bitten Sie eine vertraute Person, möglichst bei Ihnen zu bleiben.
  • Halten Sie sich in einem vertrauten Umfeld in Gesellschaft von Menschen auf, die Ihnen vertraut sind.
  • Versuchen Sie, mit Unterstützung Ihres Behandlungsteams die Ursache für das Delir zu identifizieren, damit es behandelt werden kann. Es kann beispielsweise hilfreich sein, Ihre Medikamentenliste noch einmal durchzugehen und die Medikamente gegebenenfalls anzupassen.
  • Sprechen Sie mit Ihrem Behandlungsteam über Behandlungsmöglichkeiten, die die Symptome des Delirs lindern.

Informieren Sie schon bei Auftreten erster Symptome Ihr Behandlungsteam oder bitten Sie jemanden aus Ihrem Umfeld, diese Aufgabe zu übernehmen.

Bei Personen, die Risikofaktoren für das Auftreten eines Delirs aufweisen, ermöglicht eine engmaschige Betreuung eine frühzeitige Behandlung des Delirs, was dessen Fortschreiten verhindern kann.

Das veränderte Verhalten der von dem Delir betroffenen Person kann verstörend für die Familie sein und sich als gefährlich für die Person selbst erweisen, insbesondere, wenn das Urteilsvermögen beeinträchtigt ist. Personen mit einem Delir stürzen häufig und leiden an Inkontinenz und Dehydrierung. Es fällt ihnen häufig schwer, anderen mitzuteilen, was sie benötigen. Die Begleitung durch vertraute Personen ist für ihre Betreuung enorm wichtig, und diese Personen können in die Entscheidungsfindung für die Betroffenen einbezogen werden.

Delir und Verwirrtheit sind klar von einer Demenz zu unterscheiden, die einer anderen Behandlung bedarf.

  • Besteht für mich (oder meine/n Angehörige/n) die Gefahr eines Delirs?
  • Welche Ursachen kann das Delir haben?
  • Über welche Symptome sollte ich Sie unbedingt informieren?
  • Welche Therapie empfehlen Sie zur Behandlung des Delirs?
  • Wie lange kann diese Nebenwirkung andauern?

Was Sie auch interessieren könnte

Nebenwirkungen der Chemotherapie
Nebenwirkungen der Chemotherapie
Les effets secondaires de la radiothérapie
Nebenwirkungen der Strahlentherapie
Hormontherapie
Nebenwirkungen der Hormontherapie