Kardiomyopathien
In seltenen Fällen können bestimmte Chemo- und Strahlentherapien das Herz schädigen.
Häufig stehen die Herzbeschwerden in Zusammenhang mit der Gesamtdosis des verabreichten Wirkstoffs oder mit der Kombination verschiedener Medikamente. Chemotherapeutika, die Herzbeschwerden hervorrufen können, sind Anthrazykline, Cisplatin, Carboplatin, Taxol und Cyclophosphamide.
Ein erhöhtes Risiko für eine Schädigung des Herzes besteht, wenn die Chemotherapie über einen langen Zeitraum hinweg oder in hoher Dosierung gegeben wird. Das Risiko ist ebenfalls erhöht, wenn die Chemotherapie mit anderen Behandlungen kombiniert wird, die das Herz schädigen können, etwa HER2.
Herzbeschwerden können jedoch auch bei einer niedrig dosierten Chemotherapie auftreten, wenn diese nach einer Strahlentherapie des Thorax erfolgt.
Das können Sie tun
Ziel ist es, auf Faktoren Einfluss zu nehmen, die das Risiko für Herzbeschwerden erhöhen. Die folgenden praktischen Ratschläge können dazu beitragen, den Symptomen vorzubeugen oder diese zu lindern:
- Rauchen Sie nicht.
- Versuchen Sie, ein gesundes Gewicht zu erreichen oder zu halten.
- Ernähren Sie sich möglichst gesund und ausgewogen.
- Bewegen Sie sich regelmäßig.
Darauf sollten Sie achten
Wenn Sie eine Chemotherapie erhalten, die zu Herzbeschwerden führen könnte, sollten Sie einen Kardiologen aufsuchen, der Sie untersucht und nach Bedarf eine ergänzende Therapie verordnet.
Informieren Sie schon beim Auftreten erster Symptome unbedingt Ihr Behandlungsteam. Je nachdem, unter welchen Herzbeschwerden Sie leiden, bestehen verschiedene Behandlungsoptionen. Eine beschädigte Herzklappe kann im Rahmen eines chirurgischen Eingriffs ersetzt werden, auch koronare Herzkrankheiten lassen sich chirurgisch behandeln. Bei Kurzatmigkeit wird unter Umständen eine Sauerstofftherapie notwendig, wieder andere Beschwerden lassen sich medikamentös behandeln.
Bei Verschlechterung einer Herzfunktion ist unter Umständen eine vorübergehende Unterbrechung oder auch ein Abbruch der Therapie notwendig.
Es kann vorkommen, dass die Herzbeschwerden erst einige Monate oder gar Jahre nach Ende der Behandlung auftreten.
Die folgenden Symptome können auf eine Schädigung des Herzes hindeuten:
- Kurzatmigkeit
- Schwindel
- massive Erschöpfung/Fatigue
- ein Druckgefühl in der Brust in Kombination mit Schmerzen, die bis in Arm, Kinn oder Gesicht reichen
- Schmerzen auf der linken Seite oder in der Mitte der Brust
- regelmäßig auftretendes Herzrasen und starkes Herzklopfen
- Appetitlosigkeit
- angeschwollene Füße und Knöchel, aufgeschwemmter Bauch
- Husten und dauerhaft pfeifender Atem
Weitere Faktoren können das Auftreten einer Herzerkrankung aufgrund der Chemotherapie begünstigen
- Fettleibigkeit
- Bluthochdruck
- Diabetes
- familiäre Veranlagung für Herzerkrankungen, Bluthochdruck oder Diabetes
- Rauchen
- Bewegungsmangel
- fettreiche Ernährung
- vorzeitige Wechseljahre
Mögliche Fragen an Ihr Behandlungsteam
- Besteht bei meiner Behandlung ein erhöhtes Risiko für eine Herzerkrankung?
- Was kann ich tun, um dieses Risiko zu verringern oder zu vermeiden?
- Über welche Symptome sollte ich Sie unbedingt informieren?
- Wie lange können diese unerwünschten Nebenwirkungen anhalten?
- Sollte ich mich regelmäßig einer kardiologischen Untersuchung zu unterziehen?