Nierenkrebs

Ein Nierenkarzinom entsteht, wenn gesunde Nierenzellen sich zu bösartigen Zellen entwickeln und unkontrolliert vermehren. Es gibt unterschiedliche Formen von Nierenkrebs. Am häufigsten ist das Nierenzellkarzinom (Hypernephrom), das aus Zellen im Funktionsgewebe der Niere entsteht.

Männer erkranken häufiger an Nierenkrebs als Frauen, und das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei 65 Jahren.
In Luxemburg wird die Zahl der neuen Fälle von Nierenkrebs im Jahr 2022 auf 37 bei Männern und 37 bei Frauen geschätzt (ECIS - European Cancer Information System).

Im Jahr 2022 starben 21 Personen an den Folgen von Nierenkrebs, davon 12 Männer und 9 Frauen (Todesursachenstatistik 2022).

Cancer du rein
Shéma - Cancer du rein

Ein Risikofaktor kann das Auftreten einer Krebserkrankung begünstigen, doch selbst wenn für eine Person ein oder sogar mehrere Risikofaktoren bestehen, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass sie an Krebs erkranken wird. Umgekehrt kann eine Person auch dann an Krebs erkranken, wenn kein bekannter Risikofaktor vorliegt.

Für Nierenkrebs sind im Wesentlichen vier Risikofaktoren bekannt:

  • Rauchen

Es ist bekannt, dass Tabakkonsum das Auftreten vieler Krebserkrankungen begünstigt, dazu gehört auch das Nierenkarzinom. Für Rauchende besteht im Vergleich zu Personen, die nicht rauchen, ein 1,5-fach erhöhtes Risiko, an Nierenkrebs zu erkranken.

  • Übergewicht und Adipositas

Für Personen, die an Übergewicht oder Adipositas leiden, besteht im Vergleich zu Personen mit Normalgewicht ein erhöhtes Nierenkrebsrisiko.

  • Hämodialyse-Therapie (künstliche Niere) über einen Zeitraum von mehr als drei Jahren 

Personen, die via Hämodialyse behandelt werden, sind anfällig für Zysten, die wiederum das Risiko für die Entstehung eines bestimmten Nierenkarzinoms erhöhen. Die Betroffenen werden regelmäßig nierenärztlich betreut.

  • Genetische Veranlagung

Nur 2 bis 3% aller Nierenkarzinome sind erblich bedingt, dabei gibt es unterschiedliche erblich oder familiär bedingte Nierenkrebsarten, von denen die häufigste das von-Hippel-Lindau-Syndrom ist. Erblich bedingte Nierenkarzinome treten früher auf als die übrigen Nierenkrebserkrankungen, häufig bereits vor dem Erreichen des 30. Lebensjahres, und befallen meist beide Nieren.

Nierenkrebserkrankungen entwickeln sich häufig ohne spezifische Symptome und werden zufällig anlässlich von Untersuchungen (MRT, CT, Ultraschall) aufgrund anderer Erkrankungen entdeckt. Eine aufgrund von Bluthochdruck veranlasste Untersuchung – insbesondere bei medikamentös schlecht kontrollierbarem Bluthochdruck – kann zur Entdeckung eines Nierenkarzinoms führen.

Das häufigste Symptom von Nierenkrebs ist Blut im Urin (Hämaturie). Dieses Anzeichen betrifft 20 bis 25 % der Patientinnen und Patienten. Blut im Urin kann häufig von einem Tag auf den anderen verschwinden und auch auf andere Krankheiten hinweisen, etwa auf Nierensteine oder eine Nierenentzündung. Gehen Sie unbedingt sofort zu Ihrer Ärztin, wenn Sie feststellen, dass Sie Blut im Urin haben, damit sie eine Blutuntersuchung veranlassen kann, um herauszufinden, woher das Blut stammt.

Bisweilen treten auch Schmerzen in der Leistengegend auf, also in der seitlichen Bauchregion, wo die Nieren sich befinden.

Ein weiteres Symptom bei Nierenkrebs ist ein andauernder Husten oder Kurzatmigkeit; dabei handelt es sich um Beschwerden, die durch Metastasen in der Lunge verursacht werden. Weiterhin metastasiert Nierenkrebs in die Knochen, die Leber und das Gehirn. Diese Metastasen verursachen je nachdem, wo sie sich befinden, unterschiedliche Symptome. Weitere Alarmzeichen sind, wie bei vielen anderen Krebsarten auch, Gewichtsverlust, Erschöpfung und unerklärliches Fieber.

Ein CT ist die Untersuchung der Wahl für die Absicherung einer Nierenkrebsdiagnose, es gibt außerdem Aufschluss über das Ausmaß des Tumors. Ergänzend erfolgt eine Blutuntersuchung und eventuell auch eine MRT des Bauchraums. Meistens schließen sich dann eine Nierenoperation und eine pathologische Untersuchung des entnommenen Nierengewebes an, um auf deren Grundlage die Diagnose zu sichern, die Art der Zellen, in denen der Krebs seinen Ursprung hat, zu ermitteln und das Tumorgrading vorzunehmen.

Die Behandlung hängt von verschiedenen Faktoren ab: der Art des Tumors, dem Stadium der Erkrankung und der Lage des Tumors. Weiterhin wird für die Behandlungsentscheidung in Betracht gezogen, welche Beschwerden der Tumor verursacht und in welchem Zustand die andere Niere ist, außerdem der allgemeine Gesundheitszustand der betroffenen Person. Ziel der Behandlung ist es, den Tumor und/oder eventuelle Metastasen zu entfernen, das Tumorwachstum zu verlangsamen und tumorbedingte Symptome zu behandeln.

Zur Behandlung von Nierenkrebs greift man vor allem auf operative Eingriffe und medikamentöse Therapieverfahren zurück.

Bei einem lokal begrenzten Tumor ist die Operation das Therapieverfahren der Wahl. Dabei wird die Niere entweder vollständig (radikale Nephrektomie) oder teilweise (partielle Nephrektomie) entfernt. Liegen Metastasen vor, basiert die Behandlung auf zielgerichteter und Immuntherapie. Nierentumoren sind resistent gegen die Strahlentherapie, darum kommt diese nur selten zum Einsatz. Allerdings wird sie zur Behandlung insbesondere von Knochen- und Hirnmetastasen verwendet.

Bei der Behandlung von Nierenkrebs setzt sich das medizinische Team aus ärztlichen Fachkräften unterschiedlicher Disziplinen zusammen, darunter Urologie, Nierenheilkunde, Onkologie, Radiologie usw., die die Therapieoptionen im Rahmen von multidisziplinären Tumorkonferenzen diskutieren.

Diese Frage lässt sich nur schwer beantworten. Die Überlebenschancen hängen, wie so oft im Falle einer Krebserkrankung, vom Stadium der Krankheit zum Zeitpunkt ihrer Entdeckung, ihrer spezifischen Form und dem Grading des Tumors ab. Wird Nierenkrebs in einem frühen Stadium entdeckt, sind die Heilungschancen ausgezeichnet.

Was Sie auch interessieren könnte

Cancer de la vessie
Blasenkrebs
Leucémies
Leukämien
Hirntumor
Über Hirntumore
Cancer de l'estomac
Magenkrebs