Was weiß Luxemburg über Krebs?
Zusammen mit ILRES hat die Fondation Cancer mittels der Umfrage “Was weiß Luxemburg über Krebs?” den Wissensstand zum Thema Krebs untersucht. Das Ergebnis zeigt, dass noch viel Verbesserungsbedarf besteht - gerade bei der Prävention.
Ungefähr ein Drittel der Befragten konnte spontan keine Krebssymptome nennen
Bei einer ähnlichen Umfrage im Jahr 2017 war es nur ein Fünftel: ein negativer Trend also. Am häufigsten wurden sehr vage Symptome wie Müdigkeit und Kraftlosigkeit, diffuse Schmerzen oder Gewichtsverlust genannt. Mehr als die Hälfte der Befragten wusste nicht, dass spezifischere Leiden wie nächtliche Schweißausbrüche oder unerklärbare Fieberschübe ebenfalls auf eine Krebserkrankung hindeuten können. Desto geringer die Kenntnis über mögliche Symptome, desto unwahrscheinlicher ist auch der Gang zur ärztlichen Kontrolle. Generell fielen Frauen und jüngeren Personen mehr Symptome auf Anhieb ein.
Eine knappe Mehrheit glaubt, dass Krebs vererbbar ist
46 % gehen davon aus, dass sich Krebs erblich überträgt, während nur 44 % dies kritischer einschätzen. Ein gesteigertes Krebsrisiko kann durch genetische Veranlagungen verursacht werden. Das betrifft aber schätzungsweise nur 5 bis 10 % aller Erkrankungen. Die Annahme, dass Krebs sich genetisch überträgt nährt auch die Auffassung, dass eine Erkrankung ein unausweichlicher Schicksalsschlag ist. Immerhin 25 % - Frauen stärker als Männer - glauben, dass man einer Krebserkrankung nicht vorbeugen kann.
Umweltfaktoren werden schädlicher eingeschätzt als das eigene Verhalten
Obwohl Tabakkonsum und Alkohol als krebsfördernde Substanzen begriffen werden, bewertet eine Vielzahl an Befragten Umweltfaktoren als noch gefährlicher. Mehr als die Hälfte ist der Meinung, dass die Umweltverschmutzung ein größeres Risiko darstellt als Alkoholkonsum, und die Luftqualität in den Städten genauso gesundheitsschädlich ist wie das Zigarettenrauchen. Auch glauben 60 % der Befragten, dass Pestizide ein größeres Risiko darstellen als Übergewicht.
Der Mythos der harmlosen Wasserpfeife hat weiterhin Bestand
Fast ein Fünftel der Befragten kann die Gefahr beim Shisha-Rauchen nicht klar einschätzen. Weniger als die Hälfte (46 %) glaubt, dass es eine große Auswirkung auf das Krebsrisiko hat. Dabei enthält auch der Rauch aus der Wasserpfeife viele krebsfördernde Substanzen. Jugendliche können das Risiko hier besser einschätzen als ältere Menschen.
Mentalitätswandel beim Alkohol
Im Vergleich zur Befragung von 2017 wird das Risiko des Trinkens heute höher eingestuft. 56 % stimmen zu, dass auch schon gelegentlicher Konsum das Krebsrisiko steigern kann. In Europa verursacht Alkohol ungefähr 7,1 Prozent aller Krebserkrankungen.
Impfungen gegen HP-Viren werden als Schutzfaktoren unterschätzt
Nur knapp mehr als die Hälfte glaubt, dass eine HPV-Impfung eine effektive Krebsprävention darstellt. Dabei ist eine Infektion mit dem Humanen Papillomvirus die Hauptursache für Gebärmutterhalskrebs - dem weltweit vierthäufigsten Tumor bei Frauen. Gerade bei der wichtigen Zielgruppe der Jugendlichen zeigt sich eine große Wissenslücke: Nur 27 % der 16 bis 24-Jährigen glauben, dass eine Impfung das Krebsrisiko deutlich senken kann.
Krebspatient:innen fühlen sich in guten Händen
93 % vertrauen den Ärzt:innen und sind gut in die Behandlung eingebunden. Einzig bei den möglichen Nebenwirkungen der Therapie gibt ein Viertel der Befragten an, nicht ausreichend informiert worden zu sein.
Ergebnisse der ILRES-Umfrage 2022
Hier können Sie sich die vollständigen Ergebnisse der ILRES-Umfrage 2022 "Was weiβ Luxemburg über Krebs" in Form einer Präsentation ansehen: