Was weiß Luxemburg über Krebs?

Zusammen mit ILRES hat die Fondation Cancer mittels der Umfrage “Was weiß Luxemburg über Krebs?” den Wissensstand zum Thema Krebs untersucht. Das Ergebnis zeigt, dass noch viel Verbesserungsbedarf besteht - gerade bei der Prävention.

ILRES-Umfrage 2022 - Was weiß Luxemburg über Krebs?

Ungefähr ein Drittel der Befragten konnte spontan keine Krebssymptome nennen

Ungefähr ein Drittel der Befragten konnte spontan keine Krebssymptome nennen

Bei einer ähnlichen Umfrage im Jahr 2017 war es nur ein Fünftel: ein negativer Trend also. Am häufigsten wurden sehr vage Symptome wie Müdigkeit und Kraftlosigkeit, diffuse Schmerzen oder Gewichtsverlust genannt. Mehr als die Hälfte der Befragten wusste nicht, dass spezifischere Leiden wie nächtliche Schweißausbrüche oder unerklärbare Fieberschübe ebenfalls auf eine Krebserkrankung hindeuten können. Desto geringer die Kenntnis über mögliche Symptome, desto unwahrscheinlicher ist auch der Gang zur ärztlichen Kontrolle. Generell fielen Frauen und jüngeren Personen mehr Symptome auf Anhieb ein.

Eine knappe Mehrheit glaubt, dass Krebs vererbbar ist

46 % gehen davon aus, dass sich Krebs erblich überträgt, während nur 44 % dies kritischer einschätzen. Ein gesteigertes Krebsrisiko kann durch genetische Veranlagungen verursacht werden. Das betrifft aber schätzungsweise nur 5 bis 10 % aller Erkrankungen. Die Annahme, dass Krebs sich genetisch überträgt nährt auch die Auffassung, dass eine Erkrankung ein unausweichlicher Schicksalsschlag ist. Immerhin 25 % - Frauen stärker als Männer - glauben, dass man einer Krebserkrankung nicht vorbeugen kann.

46 pourcents vs 54 pourcents

Umweltfaktoren werden schädlicher eingeschätzt als das eigene Verhalten

Umweltfaktoren werden schädlicher eingeschätzt als das eigene Verhalten

Obwohl Tabakkonsum und Alkohol als krebsfördernde Substanzen begriffen werden, bewertet eine Vielzahl an Befragten Umweltfaktoren als noch gefährlicher. Mehr als die Hälfte ist der Meinung, dass die Umweltverschmutzung ein größeres Risiko darstellt als Alkoholkonsum, und die Luftqualität in den Städten genauso gesundheitsschädlich ist wie das Zigarettenrauchen. Auch glauben 60 % der Befragten, dass Pestizide ein größeres Risiko darstellen als Übergewicht.

Der Mythos der harmlosen Wasserpfeife hat weiterhin Bestand

Fast ein Fünftel der Befragten kann die Gefahr beim Shisha-Rauchen nicht klar einschätzen. Weniger als die Hälfte (46 %) glaubt, dass es eine große Auswirkung auf das Krebsrisiko hat. Dabei enthält auch der Rauch aus der Wasserpfeife viele krebsfördernde Substanzen. Jugendliche können das Risiko hier besser einschätzen als ältere Menschen.

Mythe de la shisha inoffensif

Mentalitätswandel beim Alkohol

Mentalitätswandel beim Alkohol

Im Vergleich zur Befragung von 2017 wird das Risiko des Trinkens heute höher eingestuft. 56 % stimmen zu, dass auch schon gelegentlicher Konsum das Krebsrisiko steigern kann. In Europa verursacht Alkohol ungefähr 7,1 Prozent aller Krebserkrankungen.

Impfungen gegen HP-Viren werden als Schutzfaktoren unterschätzt

Nur knapp mehr als die Hälfte glaubt, dass eine HPV-Impfung eine effektive Krebsprävention darstellt. Dabei ist eine Infektion mit dem Humanen Papillomvirus die Hauptursache für Gebärmutterhalskrebs - dem weltweit vierthäufigsten Tumor bei Frauen. Gerade bei der wichtigen Zielgruppe der Jugendlichen zeigt sich eine große Wissenslücke: Nur 27 % der 16 bis 24-Jährigen glauben, dass eine Impfung das Krebsrisiko deutlich senken kann.

Impfungen gegen HP-Viren werden als Schutzfaktoren unterschätzt

Krebspatient:innen fühlen sich in guten Händen

Krebspatient:innen fühlen sich in guten Händen

93 % vertrauen den Ärzt:innen und sind gut in die Behandlung eingebunden. Einzig bei den möglichen Nebenwirkungen der Therapie gibt ein Viertel der Befragten an, nicht ausreichend informiert worden zu sein.

Ergebnisse der ILRES-Umfrage 2022

Hier können Sie sich die vollständigen Ergebnisse der ILRES-Umfrage 2022 "Was weiβ Luxemburg über Krebs" in Form einer Präsentation ansehen: 

Zu den kompletten Ergebnissen

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