Übergewicht und Fettleibigkeit
Es gibt viele Hinweise darauf, dass es möglich ist, sein Krebsrisiko zu senken, wenn man sich gesund ernährt und ausreichend bewegt, um Übergewicht und Fettleibigkeit vorzubeugen.
Als Übergewicht und Fettleibigkeit bezeichnet man nach der Definition der Weltgesundheitsorganisation „ein (deutlich) über das Normalmaß hinausgehendes Gewicht, das ein Gesundheitsrisiko darstellt“.
Zu Übergewicht kommt es im Normalfall, wenn man mehr Kalorien zu sich nimmt, als man verbraucht, doch was das Gewicht angeht, sind wir nicht alle gleich: Die Gene sowie das Studien-, Arbeits- und Lebensumfeld haben ebenfalls Einfluss auf unser Gewicht.
Einige Zahlen und Daten
Übergewicht steht bei den vermeidbaren Risikofaktoren für Krebs an dritter Stelle: Wer gesund bleiben möchte, sollte Übergewicht und Fettleibigkeit vermeiden.
Laut dem State of Health in the EU 2021 ist in Luxemburg:
- jeder sechste Erwachsene fettleibig;
- beinahe jede(r) 5. Jugendliche im Alter von 15 Jahren fettleibig oder übergewichtig.
Der wachsende Anteil an fettleibigen Erwachsenen und Jugendlichen lässt sich mit Veränderungen in Ernährungsgewohnheiten und Lebensstil erklären.
Was sind die Risiken?
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Übergewichtige und fettleibige Menschen haben meist erhöhte Blutfettwerte (Cholesterin und Triglyceride) und einen hohen Blutdruck, womit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt.
- Diabetes
Bei einem Übermaß an Körperfett reagiert der Körper langsamer auf das Hormon Insulin, was das Auftreten eines Diabetes begünstigt.
- Krebs
Viele Krebsarten werden mit Übergewicht und Fettleibigkeit in Zusammenhang gebracht, da das Zuviel auf der Waage Ursache für einen unausgeglichenen Hormonhaushalt (erhöhte Produktion von Insulin und Östrogenen) und Entzündungen sein kann. Diese Störungen treten vor allem dann auf, wenn Aktivität und Anzahl der Zellen, die am Bauch Fett speichern, zu hoch sind.
Bei welchen Krebsarten besteht ein Zusammenhang mit Übergewicht und Fettleibigkeit?
Man geht davon aus, das Übergewicht und Fettleibigkeit das Risiko für mindestens neun Krebsarten steigern:
- Darmkrebs
- Speiseröhrenkrebs
- Bauchspeicheldrüsenkrebs
- Gallenkrebs
- Nierenkrebs
- Prostatakrebs
- Eierstockkrebs
- Gebärmutterschleimhautkrebs
- Brustkrebs (bei Frauen nach der Menopause)
Ihr gesundes Körpergewicht
Wer sein gesundes Körpergewicht hält, mindert sein Risiko für das Auftreten diverser Krankheiten, die durch ein Übermaß an Körperfett verursacht werden, insbesondere verschiedene Krebsarten, aber auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes.
Haben Sie Ihr gesundes Körpergewicht?
FAQ
Ich bin übergewichtig, wer kann mir helfen?
Wenn Ihr Gewicht zu hoch ist, steigern Sie Ihre körperliche Aktivität und überdenken Sie Ihre Ernährung.
Haben Sie diese Schritte bereits durchlaufen? Zögern Sie nicht, Ihren Arzt zu konsultieren, um gemeinsam mit ihm die am besten geeignete Nachsorge zu bestimmen und z. B. eine Überweisung an einen Ernährungsberater auszusprechen.
Erfahren Sie mehr über die Kostenübernahme für Ernährungsberatungen.
Welche Zusammenhänge bestehen zwischen Übergewicht und Krebs?
Der Zusammenhang zwischen dem Auftreten dieser Krebsarten und Übergewicht oder Fettleibigkeit wird vor allem mit Störungen in der Funktion von Hormonen und Wachstumsfaktoren (Östrogen, Insulin usw.) sowie mit einer chronischen Form von Entzündungen in Verbindung gebracht.
Dieser Zusammenhang lässt sich durch mehrere Mechanismen erklären:
- Die durch Übergewicht verursachten Stoffwechselveränderungen (Aufbau von Fettgewebe, Insulinresistenz, chronische Entzündungen...) regen die Produktion verschiedener Verbindungen (Hormone, Wachstumsfaktoren...) an, die die Vermehrung und Differenzierung von Zellen beeinflussen.
- bei Frauen speichert das Fettgewebe leicht Hormone wie Östrogen. Daher haben übergewichtige oder fettleibige Frauen ein höheres Risiko, an hormonabhängigem Krebs wie Brust- oder Endometriumkrebs zu erkranken.
Schließlich sei noch angemerkt, dass Übergewicht und Fettleibigkeit auch das Risiko für viele andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes usw. erhöhen.