Über Brustkrebs

In dieser Rubrik haben wir die wichtigsten Informationen über Brustkrebs für Sie zusammengestellt:

Alles über Brustkrebs erfahren
Brustkrebs-Schema

Was ist Brustkrebs?

Als Brustkrebs oder Mammakarzinom bezeichnet man einen bösartigen Tumor der Brust. Das Drüsengewebe der Brust besteht aus einem guten Dutzend Drüsenlappen, die wiederum aus den Drüsenläppchen (lat. Lobuli) und den Milchgängen (lat. Ductus) bestehen. Nach der Geburt eines Kindes wird in den Drüsenläppchen die Milch produziert, die über die Milchgänge zur Brustwarze transportiert wird, um so das Neugeborene zu ernähren.

Brustkrebs entsteht, wenn bestimmte Brustzellen beginnen, sich unkontrolliert zu vermehren. So entsteht ein Tumor, den man per Röntgenaufnahme oder durch Ertasten erkennen kann. Viele Brustkrebserkrankungen werden auch im Zuge von Früherkennungsuntersuchungen bei einer Mammografie festgestellt. Bei einer Mammografie lassen sich Tumoren in einem früheren Stadium identifizieren, häufig schon, bevor sie sich ertasten lassen oder erste Symptome auftreten.

Brustkrebs tritt im Wesentlichen bei Frauen auf, doch auch Männer können betroffen sein.

Einige Krebstypen sind aggressiv und entwickeln sich sehr schnell, andere langsamer. In der Mehrzahl der Fälle dauert die Entstehung eines Mammakarzinoms mehrere Monate oder sogar Jahre.

Die meisten Brustkrebserkrankungen beginnen in den Milchgängen, über die die Muttermilch zur Brustwarze transportiert wird (duktale Karzinome), einige aber nehmen ihren Anfang in den Drüsen, in denen die Muttermilch produziert wird (lobuläre Karzinome). Darüber hinaus gibt es noch andere, weniger häufig auftretende Brustkrebserkrankungen, zu denen die Phyllodestumoren (auch als Zystosarkome bezeichnet) und die Angiosarkome gehören. Weitere Informationen zu den unterschiedlichen Krebstypen finden Sie auf dieser Webseite.

Es gibt außerdem einige seltene Krebsarten, deren Ursprung nicht im Brustgewebe, sondern in anderen Geweben liegt, etwa Sarkome und Lymphome. Sie werden im Allgemeinen nicht den Brustkrebserkrankungen zugerechnet. Viele Brustkrebsarten bilden einen Tumor, jedoch nicht alle. Weiter unten finden Sie eine Liste mit Anzeichen und Symptomen von Brustkrebs.

Die meisten Brusttumoren sind gutartig, d. h., bei ihnen handelt es sich nicht um Krebs. Bei gutartigen Brusttumoren handelt es sich um anormale Geschwulste, die NICHT über die Brust hinausreichen. Sie sind nicht lebensbedrohlich, doch bei bestimmten Brusttumoren kann das Brustkrebsrisiko ansteigen.
Jede Geschwulst oder Veränderungen der Brust muss von einer ärztlichen Fachkraft untersucht werden, die beurteilen kann, ob die Geschwulst gutartig ist oder nicht.

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Wie häufig ist Brustkrebs?

Brustkrebs ist die am häufigsten auftretende Krebserkrankung bei Frauen in Luxemburg.

Gegenwärtig liegt das durchschnittliche Risiko für eine Frau, irgendwann in ihrem Leben an Brustkrebs zu erkranken, bei rund 13 %, d. h., die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung eines Brustkrebses ist eins zu acht. Umgekehrt betrachtet, ist die Wahrscheinlichkeit, keinen Brustkrebs zu bekommen, acht zu eins.

Brustkrebs kommt auch bei Männern vor, allerdings sehr selten (weniger als 1 % der Brustkrebsfälle).

Für 2022 gibt das European Cancer Information System für Luxemburg 565 neue Brustkrebsfälle an, was 38,4 % aller neuen Krebserkrankungen bei Frauen entspricht.

2022 sind in Luxemburg 105 Frauen an den Folgen einer Brustkrebserkrankung gestorben. Brustkrebs ist der tödlichste Krebs für Frauen (auf insgesamt 540 krebstote Frauen im Jahr 2022).

Quelle: Statistiques des causes de décès pour l'année 2022, Direction de la Santé [Statistik für Todesursachen für das Jahr 2022, luxemburgische Gesundheitsbehörde]
 

Anzeichen und Symptome von Brustkrebs

Für die Erkennung von Anzeichen und Symptomen von Brustkrebs ist es wichtig, dass Sie wissen, wie Ihre Brust normalerweise – in gesundem Zustand – aussieht.

Wenn die im Folgenden genannten Symptome bei Ihnen auftreten, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass Sie an Brustkrebs erkrankt sind. Doch sobald Sie eines der genannten Symptome an sich beobachten, sollten Sie unbedingt ärztlichen Rat einholen. Schieben Sie den Arztbesuch nicht auf, und ignorieren Sie auffällige Anzeichen nicht.

Mögliche Symptome für Brustkrebs sind unter anderem:

  • Knoten/Verhärtungen in der Brust
  • Hautauffälligkeiten (Geschwulst, Einziehungen)
  • Entzündungssymptome an der Brust (Rötungen, Wassereinlagerungen, Wärme)
  • Orangenhautähnliche Hautveränderungen
  • Absonderungen oder Einziehungen/Einsenkungen der Brustwarze
  • Veränderungen der Brust in Größe oder Form
  • Verhärtete Lymphknoten in der Achselhöhle

Weitere Symptome wie Knochenschmerzen, Übelkeit, Appetitverlust, Gewichtsverlust oder Gelbsucht, Kurzatmigkeit, Husten, Kopfschmerzen, Doppeltsehen und Muskelschwäche sind häufig Anzeichen für einen bereits metastasierten Krebs.

Sichtbare und verborgene Anzeichen von Krebs

Wie entsteht Brustkrebs?

Veränderungen oder Mutationen der DNA können die Ursache dafür sein, dass gesunde Zellen kanzerogen (karzinogenen), also bösartig, werden. Bestimmte Veränderungen in der DNA werden von den Eltern vererbt und können das Risiko für eine Brustkrebserkrankung erheblich erhöhen. Doch auch andere, durch den Lebensstil bedingte Faktoren können zu einer Steigerung des Brustkrebsrisikos führen. Hier finden Sie weiterführende Informationen zu den Risikofaktoren für Brustkrebs.

Gesunde Zellen werden aufgrund von Mutationen (Veränderungen) der DNA zu Krebszellen. Unsere Gene bestehen aus DNA. Sie enthalten die Informationen, die für das Funktionieren unserer Zellen notwendig sind. Mutationen der DNA können zu Mutationen der Gene führen. Bestimmte Gene kontrollieren das Wachstum unserer Zellen, ihre Teilung und ihr Absterben. Mutationen dieser Gene können zu einem Kontrollverlust über das Zellwachstum führen und Auslöser für eine Krebserkrankung sein.

  • Proto-Onkogene

Proto-Onkogene sind Gene, die dazu beitragen, dass unsere Zellen sich normal entwickeln. Wenn ein Proto-Onkogen mutiert, sich also verändert, oder zu viele Kopien davon vorliegen, wird es zu einem „bösartigen“ Gen, das auch dann aktiv wird oder aktiviert bleibt, wenn es eben gerade nicht aktiv sein sollte. Wenn das passiert, vermehrt sich die Zelle unkontrolliert und produziert weitere Zellen, die sich wiederum unkontrolliert vermehren. Das kann zu Krebs führen. Dieses bösartige Gen bezeichnet man als Onkogen.

  • Tumorsuppressorgene

Tumorsuppressorgene sind normale Gene, die die Zellteilung (das Zellwachstum) bremsen, Fehler in der DNA reparieren oder das kontrollierte Absterben von Zellen veranlassen (ein Prozess, den man als Apoptose oder programmierten Zelltod bezeichnet). Wenn die Tumorsuppressorgene nicht richtig funktionieren, können die Zellen sich unkontrolliert vermehren und so wiederum Zellen hervorbringen, die sich unkontrolliert teilen, und die Zellen sterben nicht ab, wann sie sollten. Das kann zur Entstehung von Krebs führen.

Ererbte oder erworbene Genmutationen

Bestimmte DNA-Mutationen werden vererbt, d. h., sie werden von den Eltern an ihre Kinder weitergegeben. Das bedeutet, dass die Mutationen von Geburt an in allen Zellen vorhanden sind. Ererbte Mutationen verursachen viele Krebserkrankungen, die auftreten, wenn die Betroffenen jung sind.

Doch die meisten DNA-Mutationen, die Ursache für eine Krebserkrankung sein können, werden erworben. Das bedeutet, dass die Mutation im Laufe des Lebens eines Menschen stattfindet und nicht vererbt wird. Erworbene DNA-Mutationen finden mit der Zeit statt und beschränken sich z. B. gänzlich auf die Brust.

  • Ererbte Genmutationen

Bestimmte ererbte DNA-Mutationen können das Risiko für bestimmte Krebsarten erheblich steigern. 

Die BRCA-Gene, deren Bezeichnung vom englischen Begriff BReast CAncer (Brustkrebs) abgeleitet ist, sind Tumorsuppressorgene: BRCA1 oder BRCA2. Mutiert eines dieser Gene, kann es das Wachstum entarteter Zellen nicht mehr verhindern, was zu einer Krebserkrankung führen kann. Eine Mutation in diesen Genen kann von einem Elternteil auf das Kind vererbt werden.

Mithilfe von Gentests lässt sich feststellen, ob ein Mensch Mutationen in den Tumorsuppressorgenen BRCA1 und BRCA2 (oder, was seltener vorkommt, in anderen Genen wie PALB2, ATM oder CHEK2) geerbt hat. Ist das der Fall, können die betroffenen Frauen ihr Brustkrebsrisiko mindern, indem sie den entsprechenden Empfehlungen zur Früherkennung folgen. Da Mutationen in den Genen BRCA1 und BRCA2 neben dem Brustkrebs auch mit weiteren Krebserkrankungen assoziiert sind, können die betroffenen Frauen darüber hinaus frühzeitig Maßnahmen zur Früherkennung und Vorsorge hinsichtlich dieser Krebsarten in Anspruch nehmen.

Mutationen in Tumorsuppressorgenen wie den BRCA-Genen gelten als "hochpenetrant", da sie sehr häufig zu Krebs führen.
 

  • Erworbene Genmutationen

Die Mehrzahl der DNA-Mutationen, die mit Brustkrebs in Zusammenhang gebracht werden, werden nicht vererbt, sondern finden im Laufe des Lebens einer Frau in den Zellen des Brustgewebes statt. Erworbene Mutationen in den Onkogenen und/oder den Tumorsuppressorgenen können auf andere Faktoren wie etwa Strahlung zurückgehen.

Die meisten Mammakarzinome weisen mehrere erworbene Genmutationen auf.

Wie verbreitet Brustkrebs sich im Körper? 

Brustkrebs verbreitet sich, wenn Krebszellen ins Blut oder das Lymphsystem gelangen und auf diesem Wege in andere Bereiche des Körpers transportiert werden.

Das Lymphsystem ist ein Netz aus Lymphgefäßen [Gefäße, die über den gesamten Körper verteilt sind und die die Lymphknoten (kleine Zellansammlungen des Immunsystems) miteinander verbinden]. Die wässrige Flüssigkeit in den Lymphgefäßen, die sogenannte Lymphe, enthält Neben- und Abfallprodukte aus Gewebe und Stoffwechsel, außerdem Immunzellen.

Bei einer Brustkrebserkrankung können die Tumorzellen in die Lymphgefäße gelangen und sich in den Lymphknoten vermehren. Die meisten Lymphgefäße der Brust fließen in die:

  • Lymphknoten der Achselregion/Achsellymphknoten
  • Lymphknoten im Bereich des Schlüsselbeins 
  • Lymphknoten im Bereich des Brustbeins

Wenn sich Krebszellen in Ihren Lymphknoten befinden, besteht ein hohes Risiko, dass die Zellen sich bereits über das Lymphsystem in andere Körperregionen verbreitet haben (Metastasen).

Je mehr Lymphknoten Krebszellen enthalten, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Krebs bereits andere Organe befallen hat. Darum ist es für Ihren Behandlungsplan von entscheidender Bedeutung, wenn Tumorzellen in einem oder mehreren Lymphknoten entdeckt wurden.

Normalerweise entnimmt man Ihnen im Rahmen eines chirurgischen Eingriffs einen oder mehrere Lymphknoten, um sie zu untersuchen und festzustellen, ob der Krebs bereits gestreut hat.

Es kann jedoch vorkommen, dass sich bei Frauen, in deren Lymphknoten Tumorzellen gefunden wurden, keine Metastasen bilden, während bei anderen, deren Lymphknoten keine Tumorzellen aufweisen, später Metastasen entstehen.

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