Gründe für einen Wiederaufbau
Es gibt ganz unterschiedliche Gründe für eine Brustrekonstruktion:
- Sie wünschen ein ausgewogenes Erscheinungsbild, wenn Sie einen BH oder einen Badeanzug tragen.
- Damit Ihre Kleidung besser sitzt.
- Damit Ihre Brüste wieder dauerhaft geformt sind. So benötigen Sie keine externe Prothese im BH.
- Damit Sie sich wohl in Ihrem Körper fühlen.
Eine Brustrekonstruktion hinterlässt Narben, die im Allgemeinen mit der Zeit verblassen. Außerdem hat sich der Umfang der Narben dank moderner Verfahren reduziert. Wenn Sie einen BH tragen, ist es entscheidend, dass Ihre Brüste in Form und Größe harmonieren, damit Sie sich wohl in Ihrer Kleidung fühlen.
Nach einer Mastektomie kann eine Brustrekonstruktion das Körpergefühl verbessern und neues Selbstvertrauen spenden. Bedenken Sie jedoch, dass die Brust nach dem Wiederaufbau keine perfekte Kopie Ihrer natürlichen Brust sein wird. Erfolgt der Wiederaufbau mit Gewebe aus Bauch, Rücken oder Gesäß, werden auch diese Körperteile nach der Operation anders aussehen. Besprechen Sie mit Ihrem Chirurgen, mit welchen Narben und Veränderungen Ihres Körpers Sie rechnen müssen.
Risiken einer Brustrekonstruktion
Informationen zu den möglichen Nebenwirkungen eines Wiederaufbaus und den damit verbundenen üblichen Risiken finden Sie im Abschnitt Womit man nach einer Brustrekonstruktion rechnen muss.
Es besteht ein Zusammenhang zwischen bestimmten Brustimplantaten und einer seltenen Krebserkrankung, die als Brustimplantat-assoziiertes anaplastisches großzelliges Lymphom, kurz BIA-ALCL, bekannt ist. Dabei handelt es sich nicht um einen Brustkrebs. Das Lymphom bildet sich rund acht bis zehn Jahre nach Einsetzen des Implantats, und das häufiger bei hochtexturierten (stark angerauten) Implantaten als bei solchen mit glatter Oberfläche. Symptome, die auf ein BIA-ALCL hindeuten können, sind Knoten, Flüssigkeitsansammlungen, Schwellungen oder Schmerzen rund um das Implantat oder ein asymmetrisches Erscheinungsbild der Brust.
Im Frühstadium wird diese Krebserkrankung häufig durch die chirurgische Entfernung von Implantat und Kapsel behandelt, während bei fortgeschrittenen Erkrankungen eine Chemotherapie notwendig ist. Gelegentlich kann auch eine Strahlentherapie erfolgen. Die Prognose ist generell besser bei Frauen, bei denen das Lymphom im Frühstadium entdeckt wird.
Kann eine Brustrekonstruktion eine Krebserkrankung überdecken oder einen Rückfall nach sich ziehen?
Studien zeigen, dass eine Brustrekonstruktion kein Rezidiv des Brustkrebses verursacht. Kommt es zu einem Rückfall, stellt eine Brustrekonstruktion üblicherweise kein Hindernis für das Auffinden oder die Behandlung des Tumors dar.
Bei einem Brustwiederaufbau per Implantat oder Eigengewebe werden Rückfälle nur selten durch die Rekonstruktion kaschiert.
Bedenkenswerte Aspekte des Wiederaufbaus
- Sie haben möglicherweise die Wahl, die Brustrekonstruktion im Zuge der Mastektomie (unmittelbare Brustrekonstruktion: immediate breast reconstruction following mastectomy – IRMA) oder später (verzögerte Brustrekonstruktion) vornehmen zu lassen.
- Manche Frauen möchten die Entscheidung für oder gegen eine Rekonstruktion nicht während der Behandlung treffen. In diesem Fall können Sie bis zur endgültigen Entscheidung noch warten.
- Möglicherweise wollen Sie sich nicht mehr Operationen unterziehen, als unbedingt notwendig ist.
- Nicht jede Brustrekonstruktion ist ein voller Erfolg. Es kann auch passieren, dass das Ergebnis nicht Ihren Erwartungen entspricht.
- Die Mastektomie und der Wiederaufbau der Brust hinterlassen Narben auf Ihrer Brust und dort, wo Gewebe entnommen wurde, um die neue Brust aufzubauen, zum Beispiel an Gesäß, Bauch oder Rücken.
- Eine rekonstruierte Brust fühlt sich anders an als eine natürliche Brust. Es kann vorkommen, dass sie vollkommen oder so gut wie gefühllos wird. Auch die Stellen, an denen Gewebe entnommen wird, können später weniger empfindlich sein. Es ist möglich, dass die Haut mit der Zeit wieder empfindsamer wird, doch der frühere Zustand wird nicht mehr erreicht.
- Möglicherweise haben Sie zusätzliche Bedenken, wenn Sie dazu neigen, stärker zu bluten als die meisten Menschen.
- Es kann vorkommen, dass die Haut oder das Eigengewebe nach einer Brustrekonstruktion nicht anwachsen. Dieses Absterben des Gewebes wird als Nekrose bezeichnet. Dies verzögert die Heilung, und häufig werden weitere chirurgische Eingriffe nötig, um das Problem zu beheben.
- Die Wundheilung kann durch eine vorangehende Operation, Chemo- oder Strahlentherapie beeinträchtigt werden. Auch Tabakkonsum, Diabetes, bestimmte Medikamente und andere Faktoren haben möglicherweise einen negativen Einfluss auf den Heilungsprozess.
- Es kann vorkommen, dass man Ihnen von medizinischer Seite rät, mit dem Wiederaufbau noch zu warten, insbesondere wenn Sie rauchen oder andere gesundheitliche Probleme haben. Am besten geben Sie das Rauchen mindestens zwei Monate vor der Brustrekonstruktion auf, um eine bessere Heilung zu ermöglichen. Wenn Sie übergewichtig oder sehr schlank sind oder Durchblutungsstörungen haben, ist ein Wiederaufbau unter Umständen nicht möglich.
- Unter Umständen wird man Ihnen zu einem chirurgischen Eingriff zur Angleichung der anderen Brust an die rekonstruierte Brust raten. Das kann eine Verkleinerung oder Vergrößerung sein, aber auch eine operative Straffung ist denkbar.
- Wenn sich bei der Diagnose herausstellt, dass eine Strahlentherapie notwendig ist, kann das Einschränkungen hinsichtlich der möglichen Verfahren zur Brustrekonstruktion bedeuten. Wenn bestimmte Verfahren vor der Strahlentherapie angewendet werden, kann das Komplikationen verursachen, mit denen sich die Form der rekonstruierten Brust verändert und diese an Empfindlichkeit verliert. Reden Sie vor der Operation mit Ihrer Chirurgin über die besten Optionen.
- Informieren Sie sich vor der Operation genau über die verschiedenen Verfahren zur Brustrekonstruktion. Das kann dazu beitragen, dass Ihre Erwartungen hinsichtlich der Ergebnisse realistischer sind.