Dysphagie/Schluckstörung

Eine Schluckstörung (Dysphagie) kann viele verschiedene Ursachen haben, darunter auch bestimmte Krebserkrankungen. Bestimmte neurologische Störungen können auf den vom Hirn ausgelösten Schluckreflex wirken, sodass die Nachricht „Schlucken“ nicht in der Speiseröhre ankommt. Auch ein auf die Speiseröhre drückender Tumor kann Grund für eine Schluckstörung sein. 

Eine Schluckstörung kann auch eine Nebenwirkung bestimmter Krebstherapien sein. Bei einer Entzündung der Mundschleimhaut aufgrund einer Chemotherapie, einer zielgerichteten Therapie oder einer Strahlentherapie des Kopf-/Halsbereichs kann das Schlucken schmerzhaft sein. Eine Strahlentherapie im Kopf-/Halsbereich kann zu einer verminderten Speichelproduktion führen, was das Schlucken ebenfalls erschwert.

Weitere Beschwerden wie eine übermäßige Speichelproduktion, Schluckauf, Sodbrennen und eine Magenverstimmung können ebenfalls Ursache einer Schluckstörung sein.

Die folgenden praktischen Ratschläge können dazu beitragen, die Symptome einer Schluckstörung zu lindern oder zu verhindern:

  • Bevorzugen Sie weiche, cremige und dabei kalorien- und proteinreiche Speisen.
  • Nehmen Sie kleine Bissen. Schlucken Sie, bevor Sie den nächsten Bissen nehmen.
  • Trinken Sie mit Strohhalm.
  • Trinken Sie dickflüssige Getränke, die leichter zu schlucken sind.
  • Zerdrücken oder pürieren Sie Ihre Mahlzeiten. Unter Umständen hilft es Ihnen, etwas Flüssigkeit unter trockene Lebensmittel zu mischen.
  • Essen Sie kalt oder lauwarm.
  • Nehmen Sie lieber mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich als drei große.
  • Zerstoßen Sie Ihre Medikamente oder nehme Sie sie mit Pudding oder Saft ein.
  • Verzichten Sie auf Alkohol und stark gewürzte Speisen und Getränke.
  • Meiden Sie saure Lebensmittel wie Zitronen.
  • Verzichten Sie auf trockene Lebensmittel.
  • Setzen Sie sich zum Trinken und Essen aufrecht hin.
  • Sprechen Sie mit einem Ernährungsberater, falls Sie mit normalen Speisen nicht zurechtkommen.
  • Sprechen Sie mit Ihrem Behandlungsteam darüber, welche Therapie Ihnen helfen könnte, falls die Schmerzen im Mund zu groß sind.
  • Arbeiten Sie mit einer Logopädin, um herauszufinden, was Ihnen das Schlucken erleichtert.

Informieren Sie Ihr Behandlungsteam, wenn Sie eines der folgenden Symptome an sich beobachten:

  • Sie müssen regelmäßig husten, wenn Sie etwas essen oder trinken.
  • Ihr Rachen ist sehr gereizt.
  • Ihr Mundraum ist rot oder eitrig.
  • Sie haben Fieber.
  • Das Atmen fällt Ihnen schwer oder ist schmerzhaft.
  • Sie haben das Gefühl, dass die Nahrung in der Speiseröhre steckenbleibt. 
  • Sie schaffen es nicht, Medikamente oder Nahrung herunterzuschlucken.

Die folgenden Fragen können Sie Ihrem Versorgungsteam stellen:

  • Über welche Symptome sollte ich Sie unbedingt informieren?
  • Ist es wahrscheinlich, dass im Rahmen meiner Therapie eine Schluckstörung auftritt?
  • Was kann ich tun, um eine Schluckstörung zu lindern oder zu verhindern?
  • Welche Medikamente könnten mir helfen?
  • Können Sie mir einen Logopäden empfehlen, der mir im Umgang mit dieser Nebenwirkung hilft?

Was Sie auch interessieren könnte

Nebenwirkungen der Chemotherapie
Nebenwirkungen der Chemotherapie
Les effets secondaires de la radiothérapie
Nebenwirkungen der Strahlentherapie
Hormontherapie
Nebenwirkungen der Hormontherapie