Mammografie

Eine Mammografie erfolgt mittels gering dosierter Röntgenstrahlung und ermöglicht es dem Radiologen, Bilder vom Inneren der Brust aufzunehmen und Veränderungen im Brustgewebe festzustellen. Per Mammografie kann Brustkrebs häufig im Frühstadium erkannt werden, wenn der Tumor noch klein ist und keine Symptome verursacht.

Mammografie

Wie funktioniert eine Mammografie?

Die Mammografie erfolgt mit einem speziellen Röntgengerät, das ausschließlich der Untersuchung des Brustgewebes dient. Die Röntgenstrahlen, die das Gerät abgibt, sind niedriger dosiert als normale Röntgenstrahlen. Da die Röntgenstrahlen das Gewebe nicht problemlos durchdringen können, verfügt das Gerät über zwei Platten, die die Brust zusammendrücken und das Brustgewebe flachdrücken. Dadurch erhält man ein besseres Bild des Gewebes und kann mit geringeren Strahlendosen arbeiten.

Heute ist die Mammografie-Technik digital, und die digitalen Bilder werden auf einem Rechner gespeichert.

Mithilfe der Mammografie lassen sich Auffälligkeiten in der Brust erkennen. Eine Mammografie verrät allerdings nicht, ob es sich bei dem auffälligen Gewebe um Krebs handelt, doch anhand der Mammografiebilder kann man entscheiden, ob noch weitere Untersuchungen notwendig sind. Insbesondere Geschwulste und Verkalkungen, sogenannte Kalzifizierungen, werden häufig per Mammografie entdeckt.

Eine Mammografie kann entweder zur Krebsfrüherkennung (Mammografie-Screening) oder beim Auftreten von Symptomen (diagnostische Mammografie) durchgeführt werden.

Bei einem Mammografie-Screening geht es darum, Anzeichen von Brustkrebs bei Frauen festzustellen, bei denen weder Symptome noch Komplikationen mit der Brust vorliegen. In der Regel werden zwei Bilder in unterschiedlichen Ebenen erstellt, einmal von oben nach unten und einmal schräg durch die Brust.

Ab einem bestimmten Alter können Sie an öffentlich organisierten Mammografie-Screenings teilnehmen:

  • Im Alter zwischen 40 und 49 Jahren 

Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin über Ihr Brustkrebsrisiko sowie über Vorteile und Grenzen eines Mammografie-Screenings.

  • Im Alter zwischen 50 und 70 Jahren

Machen Sie alle zwei Jahre eine Mammografie. In Luxemburg erhalten Sie eine Einladung zur Teilnahme am Programme Mammographie, dem offiziellen Brustkrebs-Screening des luxemburgischen Gesundheitsministeriums.

  • Über 75 Jahre

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber, ob Sie sich einer Mammografie unterziehen sollten.

Wie werde ich über die Ergebnisse meiner Mammografie informiert?

Bei einer Mammografie zur Früherkennung im Rahmen des Programme Mammographie erhalten Sie und Ihre behandelnde Ärztin einige Tage nach der Mammografie einen Brief mit dem Befund. Dieser zeitliche Abstand ist notwendig, damit zwei Radiologen Ihre Mammografieaufnahmen unabhängig voneinander beurteilen können.

Eine diagnostische Mammografie erfolgt, wenn eine Patientin Symptome aufweist, die auf einen Brustkrebs hinweisen könnten, zum Beispiel Austritt von Flüssigkeit aus der Brustwarze, Rötungen der Haut, „Knoten“ in der Brust etc.

Eine solche Mammografie umfasst neben den üblichen Aufnahmen noch zusätzliche Aufnahmen der auffälligen Bereiche. Ergänzend wird man unter Umständen noch eine Ultraschalluntersuchung und/oder eine Biopsie vornehmen.

Damit kann man bei einer diagnostischen Mammografie rechnen

  • Eine diagnostische Mammografie wird durchgeführt, wenn Symptome aufgetreten sind oder bei der Screening-Mammografie Auffälligkeiten festgestellt wurden.
  • Es werden zusätzliche Aufnahmen gemacht, im Wesentlichen von den verdächtigen Bereichen.
  • Bei einer diagnostischen Mammografie werden die Aufnahmen sofort in Ihrer Gegenwart von einer Radiologin beurteilt, sodass gegebenenfalls noch weitere Aufnahmen angefertigt werden können.

Wie werde ich über den Befund meiner Mammografie informiert?

Nach einer diagnostischen Mammografie werden Ihrem Arzt die vollständigen Ergebnisse Ihrer Mammografie, also der gesamte Befund, übermittelt.

Bei diesem neuartigen Mammografieverfahren, das auch als Tomosynthese bezeichnet wird, wird jede Brust nur einmal zusammengepresst. Dann schwenkt das Gerät bogenförmig über die Brust und nimmt dabei mit niedriger Strahlendosis zahlreiche Bilder auf. Der Rechner erstellt aus diesen Schichtaufnahmen ein dreidimensionales Bild, das den Medizinerinnen klarere Einblicke in das Brustdrüsengewebe ermöglicht.

Wonach sucht der Mediziner auf dem Mammografiebild?

Die Bewertung Ihrer Mammografiebilder übernimmt ein Strahlenmediziner. Sofern möglich, vergleicht er das aktuelle Bild mit einer früheren Mammografieaufnahme. So lässt sich feststellen, ob bestimmte Auffälligkeiten neu sind oder ob sie auch schon auf älteren Mammografiebildern zu sehen waren. Bei Auffälligkeiten, die sich seit der letzten Mammografie nicht verändert haben, besteht kein Verdacht auf Krebs, und es sind keine weiteren Untersuchungen notwendig.

Ein Strahlenmediziner sucht nach Veränderungen der Brust wie etwa weißen Flecken, die man als Verkalkungen (Kalzifikationen) bezeichnet, oder größeren auffälligen Bereichen, sogenannten Geschwulsten, oder anderen verdächtigen Bereichen, die ein Anzeichen für Krebs sein könnten.

Bei den sogenannten Verkalkungen, bisweilen auch als Kalzifikation bezeichnet, handelt es sich um winzige Kalkablagerungen in der Brust. Auf der Mammografieaufnahme erscheinen sie als kleine weiße Flecken. Kalkablagerungen in der Brust kommen sehr häufig vor. Meistens sind sie nicht mit einer Brustkrebserkrankung assoziiert, doch der Strahlenmediziner untersucht sicherheitshalber ihre Größe, Form und Anordnung. Eine unregelmäßige Form oder bestimmte Anordnungen können Hinweis auf eine Krebserkrankung sein.

Man unterscheidet zwischen zwei Formen von Verkalkungen:

  • Größere Verkalkungen

Bei größeren Kalkablagerungen in der Brust handelt es sich meist um Veränderungen, die durch die Alterung der Brustarterien, alte Läsionen, Entzündungen oder Geschwulste wie etwa ein Fibroadenom bedingt sind. Diese Ablagerungen gehen im Allgemeinen mit gutartigen Veränderungen einher, die keine Biopsie notwendig machen. Derartige Verkalkungen treten mit zunehmendem Alter häufiger auf (insbesondere bei Frauen über 50 Jahren).

  • Mikroverkalkungen 

Mikroverkalkungen sind winzige Kalkablagerungen im Drüsengewebe der Brust. Werden sie bei einer Mammografie entdeckt, sind sie bedenklicher als größere Verkalkungen, aber es handelt sich nicht zwangsläufig um Krebs. Form und Anordnung der Mikroverkalkungen liefern der Strahlenmedizinerin Hinweise darauf, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass die Veränderungen durch eine Krebserkrankung bedingt sind. Ist ihre Form oder Anordnung verdächtig (isoliert oder traubenförmig), wird man Ihnen zu einer Biopsie raten, um zu überprüfen, ob es sich um Krebs handelt.

Eine Geschwulst ist ein auffälliger Bereich im Brustgewebe, der aufgrund seiner Form und seiner Ränder deutlich vom übrigen Brustgewebe abzugrenzen ist. Es kann sich dabei um Zysten (mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume) und solide, gutartige Tumoren (wie Fibroadenome) handeln, doch sie können auch Anzeichen für eine Krebserkrankung sein.

  • Zyste

Zysten sind mit Flüssigkeit angefüllte Hohlräume. Es handelt sich um die bei Frauen zwischen 35 und 50 Jahren am häufigsten auftretenden Geschwulst. Eine Mammazyste, also eine Zyste in der Brust, ist im Normalfall gutartig, es handelt sich nur selten um eine Krebserkrankung.

Einfache Zysten (die mit einem dünnen Häutchen umgeben sind) sind keine bösartigen Tumoren und müssen nicht per Biopsie untersucht werden. Bedenklicher sind Geschwulste, bei denen es sich nicht um einfache Zysten handelt. In diesem Fall kann eine Biopsie notwendig sein, um sicherzugehen, dass es sich nicht um einen bösartigen Tumor handelt.

Unter Umständen lässt es sich nicht durch eine Tastuntersuchung feststellen, ob es sich um eine Zyste oder einen soliden Tumor handelt. Sie können sich auch auf der Mammografieaufnahme ähneln. Der Arzt kann zur Sicherheit einen Brustultraschall machen, denn mit dieser Untersuchungstechnik lassen sich mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume gut erkennen. Alternativ kann man den Bereich punktieren, dazu saugt man mit einer feinen Hohlnadel Flüssigkeit ab.

Handelt es sich bei der Geschwulst nicht um eine einfache Zyste (d. h., sie ist mindestens teilweise solide oder sie weist andere verdächtige Merkmale auf), können für eine Krebsdiagnostik weitere bildgebende Untersuchungen notwendig werden.

  • Fibroadenom

Ein Fibroadenom ist ein gutartiger Tumor der Brust, der sich aus Binde- und Drüsengewebe zusammensetzt.
Fibroadenome sind die häufigste Brusterkrankung bei Frauen unter 25 Jahren. Fibroadenome sind selten mit Brustkrebs assoziiert.

Ihr Mammografiebefund kann Auskunft darüber geben, ob Sie über ein dichtes Brustgewebe verfügen. Eine hohe Brustdichte bedeutet, dass Sie viel Binde- oder Drüsengewebe und wenig Fettgewebe in den Brüsten haben. Viele Frauen haben eine hohe Brustdichte. Bei den meisten Frauen wird das Brustgewebe mit dem Alter weniger dicht, aber nicht bei allen.

Die Brustdichte lässt sich nur per Mammografie feststellen. Die Brustdichte hat nichts damit zu tun, wie die Brüste aussehen, und es besteht kein Zusammenhang zwischen der Brustdichte und der Größe oder Festigkeit der Brüste.
 
Der Strahlenmediziner ermittelt Ihre Brustdichte mithilfe der Mammografieaufnahme. Nach dem ACR (American College of Radiology) unterteilt man die Brustdichte im Allgemeinen in vier Kategorien, die mit den Buchstaben A, B, C und D bezeichnet oder nach Stufe 1 bis 4 unterteilt werden. A oder 1 bezeichnet weitgehend aus Fettgewebe bestehende Brüste, als D oder 4 werden Brüste mit hoher Dichte und sehr wenig Fettgewebe eingeordnet. Der Strahlenmediziner entscheidet, welcher der vier folgenden Kategorien Ihre Brustdichte entspricht:

   A oder 1: geringe Brustdichte (nahezu ausschließlich Fettgewebe) 
   B oder 2: vereinzelte Bereiche mit dichtem Binde- oder Drüsengewebe 
   C oder 3: Brüste mit heterogener Dichte (die Brust enthält mehr Drüsen- und  Bindegewebe als Fettgewebe)
   D oder 4: Die Brüste sind sehr dicht, sodass Tumoren im Gewebe nur schwer zu erkennen sind.

  • Warum ist die Brustdichte so wichtig?

Frauen mit dichtem Brustgewebe haben ein erhöhtes Brustkrebsrisiko im Vergleich zu Frauen mit weniger dichtem Brustgewebe. Doch dieses Risiko ist minimal und wird in den Medien vielfach übertrieben dargestellt. Das größte Problem stellt eigentlich der maskierende Effekt von dichtem Brustgewebe dar, der die Identifikation von Tumoren für die Strahlenmedizinerinnen erschwert. Auf einer Mammografie erscheint dichtes Brustgewebe weiß. Da Geschwulste oder Brusttumoren ebenfalls weiß erscheinen, kann dichtes Gewebe Tumoren verstecken. Fettgewebe hingegen erscheint nahezu schwarz. Vor schwarzem Hintergrund ist ein weiß erscheinender Tumor leicht zu erkennen. Darum sind Mammografien bei Frauen mit dichtem Brustgewebe unter Umständen weniger genau.
 

  • Sollte ich mich auch dann einer Mammografie unterziehen, wenn ich dichtes Brustgewebe habe?

Ja, die meisten Brustkrebserkrankungen lassen sich auf einer Mammografie auch bei Frauen mit dichtem Brustgewebe erkennen. Darum sollte man sich regelmäßig einer Mammografie unterziehen.

  • Sollte ich weitere Untersuchungen zur Früherkennung machen lassen, wenn ich dichtes Brustgewebe habe?

Aktuell raten Fachkreise je nach Risikoprofil zu einer Ultraschalluntersuchung oder zu einer MRT. Studien konnten zeigen, dass Brustultraschall und MRT zur Erkennung bestimmter Brustkrebserkrankungen beitragen können, die auf einer Mammografieaufnahme nicht sichtbar sind. Doch MRT und Ultraschall erbringen unter Umständen auch Ergebnisse, bei denen sich nicht um Krebs handelt. Das kann zu weiteren Untersuchungen und Biopsien führen, die eigentlich nicht notwendig wären.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber, ob Sie sich weiteren Untersuchungen unterziehen sollten.

Der Mammografiebefund

In der Radiologie verwendet man ein System zur standardisierten Befundung von Mammografieaufnahmen. Nach diesem System, dem Breast Imaging Reporting and Data System, kurz BIRADS, des American College of Radiology (ACR), werden die bei einer Mammografie aufgenommenen Bilder sieben von 0 bis 6 nummerierten Kategorien zugeordnet. So können die Strahlenmediziner das, was sie auf den Mammografiebildern gefunden haben, unter Verwendung einheitlicher Fachtermini beschreiben. Das erleichtert die Kommunikation der Befunde und das weitere Vorgehen.

Man unterscheidet zwischen:

  • ACR 0: keine Befundung möglich, weitere Untersuchungen sind notwendig
  • ACR 1: unauffälliger Befund
  • ACR 2: es bestehen gutartige Veränderungen (ohne Bedeutung); weitere Beobachtung oder zusätzliche Untersuchungen nicht notwendig
  • ACR 3: es besteht eine mutmaßlich gutartige Veränderung, kurzfristige Kontrolle (in drei oder sechs Monaten) wird empfohlen
  • ACR 4: verdächtiger oder unklarer Befund
  • ACR 5: hochverdächtiger Befund, der auf eine Krebserkrankung hindeutet

Bei den BIRADS-Beurteilungen ACR 4 oder ACR 5 ist eine perkutane Biopsie notwendig.

Der Mammografiebefund enthält außerdem eine Beurteilung Ihrer Brustdichte, die sich aus dem Verhältnis von Binde- und Drüsengewebe zu Fettgewebe in Ihren Brüsten ergibt. Je dichter Ihr Brustgewebe ist, desto schwieriger ist es, auf den Mammografiebildern Auffälligkeiten zu erkennen. Nach der BIRADS-Klassifikation wird die Brustdichte in vier Gruppen unterteilt.

Die Befunde Ihrer Untersuchungen werden Ihnen normalerweise von Ihrer Ärztin übermittelt. Je nach Befund sind nach der Mammografie folgende Situationen möglich:

  • Die Auffälligkeit hat sich als nicht besorgniserregend erwiesen, und die nächste Mammografie erfolgt im üblichen Rhythmus des Screening-Programms.
  • Die Auffälligkeit ist aller Wahrscheinlichkeit nach nicht besorgniserregend, doch die nächste Mammografie findet früher statt als eigentlich vorgesehen – normalerweise nach sechs Monaten –, um eine engmaschige Beobachtung zu garantieren und sicherzustellen, dass der verdächtige Bereich sich nicht verändert.
  • Bei dem auffälligen Bereich könnte es sich um einen Krebs handeln, darum wird zur Sicherheit eine Biopsie durchgeführt.

Weiterführende Informationen

Die Mammografie ist das aktuell beste Verfahren zur Früherkennung von Brustkrebs, doch sie hat ihre Grenzen.
Wie jede medizinische Intervention hat auch die Brustkrebsfrüherkennung ihre Vorteile und Grenzen. Die Bedeutung der Früherkennung für eine Reduktion der Sterblichkeit bei Brustkrebs wird bisweilen diskutiert, Gleiches gilt für ihre negativen Auswirkungen hinsichtlich Überdiagnose und Übertherapie. Dabei ist eine jährliche Senkung der brustkrebsbedingten Sterblichkeit von 1 bis 2 % seit 30 Jahren in Europa erwiesen.
Die Teilnahme an einem Programm zur Brustkrebsfrüherkennung ist eine persönliche Entscheidung: Man sollte sich zuvor genau über die Vorteile und Grenzen eines solchen Programms klarwerden.

  • Falsch-negativer Befund

Von einem falsch-negativen Befund spricht man, wenn auf der Mammografieaufnahme zwar ein Krebs zu sehen ist, aber von der Strahlenmedizinerin nicht erkannt wird. Das kommt allerdings selten vor: Im Rahmen des Programme Mammographie erfolgt die Beurteilung der Aufnahmen durch zwei Fachärzte, um die Anzahl der falsch-negativen Befunde zu reduzieren. Für Frauen mit dichtem Brustgewebe ist die Wahrscheinlichkeit, einen falsch-negativen Befund zu erhalten, erhöht.

  • Falsch-positiver Befund

Ein falsch-positives Ergebnis bei der Mammografie bedeutet, dass die Aufnahme etwas Verdächtiges zeigt, auch wenn kein Krebs vorliegt. Falsch-positive Ergebnisse kommen bei jüngeren Frauen vor, die eine hohe Brustdichte haben oder bei denen schon einmal eine Brustbiopsie vorgenommen wurde. Das Risiko für einen falsch-positiven Mammografiebefund ist besonders bei der ersten Mammografie erhöht, da keine früheren Mammografieaufnahmen zum Vergleich herangezogen werden können.
Auffällige Mammografiebefunde ziehen häufig weitere Untersuchungen (diagnostische Mammografie, Brustultraschall, bisweilen auch eine MRT oder eine Brustbiopsie) nach sich, bei denen sich dann herausstellt, dass die Auffälligkeiten gutartig sind.
Mammografien ermöglichen es zwar häufig, bösartige Tumoren aufzuspüren, die noch zu klein sind, um ertastet zu werden, doch die Behandlung eines solchen kleinen Tumors bedeutet nicht unbedingt, dass die Erkrankung auch geheilt werden kann. Ein schnell wachsendes oder aggressives Karzinom hat dann unter Umständen schon gestreut.

  • Überdiagnose und Überbehandlung

Führerkennungsprogramme können zwar die vorzeitige Diagnose einer Krebserkrankung ermöglichen, aber auch negative Auswirkungen haben. Dazu gehören Diagnose und Behandlung von langsam wachsenden Karzinomen.
Nach aktuellem Forschungsstand ist es nicht möglich, bei der Diagnose zwischen Karzinomen, die weiterwachsen werden (die meisten), und Karzinomen, die nur wenig fortschreiten oder keine Folgen für die betroffene Frau haben werden (10 % der entdeckten Fälle), zu unterscheiden. Bei der Diagnose von Erkrankungen, die nie Beschwerden ausgelöst hätten und sich ohne Mammografie nie bemerkbar gemacht hätten, spricht man von einer „Überdiagnose“.
Solche Überdiagnosen führen dazu, dass Frauen eine Behandlung erhalten, die eigentlich nicht notwendig wäre (Überbehandlung), da der Krebs nie Beschwerden verursacht hätte. Da es jedoch noch nicht möglich ist, die Entwicklung einer kanzerösen Läsion im Zeitpunkt ihrer Entdeckung vorherzusagen, wird aus Vorsichtsgründen häufig dazu geraten, alle entdeckten Krebsfälle zu behandeln. Man geht allerdings davon aus, dass Überdiagnosen nicht sehr häufig vorkommen.

  • Intervallkarzinome

Als Intervallkarzinome bezeichnet man Karzinome, die zwischen zwei Früherkennungsuntersuchungen auftreten. Dies ist sehr selten der Fall. Von 1000 Frauen, die an einem Screeningprogramm teilnehmen, entwickeln weniger als zwei ein Intervallkarzinom. Gehen Sie sofort zum Arzt, wenn Sie zwischen zwei Früherkennungsuntersuchungen ungewöhnliche Veränderungen Ihrer Brüste feststellen.

  • Strahlenbelastung

Die Strahlenbelastung bei einer Mammografie ist sehr niedrig. Moderne Mammografiegeräte benötigen für die Erstellung hochwertiger Mammografiebilder nur geringe Strahlendosen. Die durchschnittliche Strahlendosis bei einer normalen Mammografie mit zwei Aufnahmen pro Brust beträgt 0,4 Millisievert oder mSv (Millisievert ist eine Einheit zum Messen der Strahlendosis).
Häufige Mammografien werden beschuldigt selbst Ursache für Brustkrebs zu sein. Die Brust ist in der Tat ein strahlensensibles Organ, wobei das Alter der bedeutendste Parameter hinsichtlich der Strahlensensibilität ist. Die Risiken für eine strahleninduzierte Krebserkrankung werden mittels epidemiologischer und strahlenbiologischer Modelle ermittelt, da es nicht möglich ist, im individuellen Fall den Ursache-Wirkung-Zusammenhang zwischen einer aufgetretenen Krebserkrankung und vorangegangenen Mammografien nachzuweisen.

Das Risiko für strahlenbedingte Krebserkrankungen im Zusammenhang mit der Mammografie kann für die Zielgruppe der Früherkennungsmaßnahmen (Frauen im Alter zwischen 50 und 70 Jahren) mit 1 bis 20 Fällen pro 100.000 Frauen, die regelmäßig an dem Programm teilnehmen, angenommen werden.
Eine regelmäßige Mammografie alle zwei Jahre verhindert folglich mehrere Dutzend bis mehrere Hundert Brustkrebs-bedingte Todesfälle bei einem strahlenbedingten Tod.

  • Mammografie für Frauen mit Brustimplantat

Auch wenn Sie ein oder mehrere Brustimplantate haben, sollten Sie sich regelmäßig einer Mammografie unterziehen.
Informieren Sie die radiologische Fachkraft, die die Untersuchung durchführt, im Vorfeld unbedingt darüber, dass Sie Brustimplantate haben. Am besten erwähnen Sie das schon, wenn Sie den Termin vereinbaren.
Es kann sein, dass bestimmte Bereiche Ihres Brustgewebes im Mammografiebild nicht gut zu sehen sein werden. Die bei einer Mammografie verwendeten Röntgenstrahlen können Silikon- oder mit Kochsalzlösung gefüllte Implantate nicht ausreichend durchdringen, um das Brustgewebe gut abzubilden. Ein Teil des Brustgewebes ist darum auf dem Mammografiebild möglicherweise nicht gut zu sehen. Bei Frauen mit Brustimplantat sind zusätzliche Aufnahmen notwendig. Bei der Eklund-Technik wird das Brustgewebe nach vorne gezogen, während das Implantat gleichzeitig nach hinten weggeschoben wird. So erhält man ein besseres Bild dieses Brustbereiches. Diese Technik lässt sich nicht immer anwenden und kann im Falle von größeren Narben sehr unangenehm sein. In sehr seltenen Fällen kann es zu einer Beschädigung des Implantats kommen.

Bei einer Biopsie wird ein winziges Stückchen Brustgewebe entnommen und mikroskopisch untersucht. Wenn eine Biopsie veranlasst wird, bedeutet das nicht unbedingt, dass Sie Krebs haben. Bei der Mehrzahl der Biopsieuntersuchungen wird kein Krebs festgestellt, doch nur eine Biopsie kann die Frage beantworten, ob ein Krebs vorliegt.

Es gibt unterschiedliche Biopsieverfahren. Einige erfolgen mithilfe einer Hohlnadel, andere mittels eines Einschnittes in die Haut. Welches Verfahren angewendet wird, hängt von der Beschaffenheit des verdächtigen Tumors ab, von seiner Größe, seiner Lage in der Brust, möglichen anderen gesundheitlichen Problemen, die Sie vielleicht haben, sowie von persönlichen Präferenzen.

Das Warten auf Termine und Untersuchungsergebnisse kann Stress und Ängste auslösen. Diese Gefühle sind normal. Rufen Sie sich immer wieder ins Gedächtnis, dass die meisten Veränderungen der Brüste kein Krebs sind und Ihr Leben nicht gefährden. Dennoch sollten Sie sich nicht scheuen, mit einem Ihnen nahestehenden Menschen oder einer Psychologin über Ihre Gefühle zu sprechen.

Wenn es sich tatsächlich um ein Karzinom handelt und man Sie an einen Onkologen überweist, sind die folgenden Tipps für die Vorbereitung des Termins möglicherweise hilfreich für Sie.

  • Erstellen Sie eine Liste mit den Fragen, die Sie dem Onkologen stellen wollen.
  • Nehmen Sie einen Angehörigen oder eine Freundin mit. Vier Ohren hören mehr als zwei, und Ihre Begleitung kann Notizen machen, Ihnen helfen, sich später an bestimmte Dinge zu erinnern, und Ihnen Unterstützung leisten.
  • Fragen Sie, ob Sie das Gespräch aufnehmen dürfen. Sie können sich auch Notizen machen.
  • Wenn ein Begriff fällt, den Sie nicht verstehen, lassen Sie sich das Wort buchstabieren und erklären.
  • Bitten Sie Ärztinnen und Pfleger, Ihnen alles zu erklären, was Sie nicht verstehen.

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